Meiningen - "Meiningen ist mir innerlich und äußerlich ans Herz gewachsen und ich kann vielen Wegbegleitern nur ein Riesendankeschön aussprechen", begann Elisabeth Schwesinger, Leiterin der Tourist-Information, eine kurze Ansprache anlässlich ihres letzten Arbeitstages an diesem Mittwoch.

Vor allem dankte sie ihrem Stammteam, "ohne die vieles nicht zu schultern gewesen wäre". Auch Vertreter der Stadt, der Museen, vom Theater und Tourismusverein sowie Vorgesetzte und Kollegen kamen nicht zu kurz. "Ihnen allen gilt mein Dank für 28 Jahre Meiningen", sagte sie und erinnerte sich an den Tag ihrer Einstellung, an dem ihre nun langjährige Kollegin Angela Heyne erschrocken fragte: "Warum denn eine Lehrerin?" Beide wuchsen über die Jahre zu einem großartigen Team zusammen. 1994 kam Ramona Keßler zu ihnen und so schauten die Drei auf gemeinsame 22 Jahre zurück.

Seit 1988 leitete Elisabeth Schwesinger, die Russisch- und Deutschlehrerin aus Schalkau, die Meininger Tourist-Information. Sie denkt besonders gern an die Umbruchszeit nach der Wiedervereinigung zurück. "Diese Aufbruchsstimmung und Aufbauarbeit, gerade auch im Tourismus, war eine tolle Zeit. Es wurden viele Angebote, wie die Möglichkeit zur Besichtigung des Dampflokwerkes und verschiedenste Gastronomien, geschaffen, die heute die Theaterstadt aufwerten." Auch nach über einem Vierteljahrhundert freut sie sich noch, wenn Besucher die Stadt Meiningen als schön empfinden und gerne hier zu Gast sind. Für ihre neu gewonnene Freizeit hat sie sich schon viel vorgenommen. "Ich werde wieder mehr ins Theater gehen und Ausstellungen besuchen, meinen großen Garten pflegen und nach 41 Jahren mein Akkordeon hervorholen und Unterricht nehmen. Mal sehen, wie lange es der Lehrer mit mir aushält", scherzte sie.

Als Fremdsprachen-Fan, möchte sie außerdem Französisch oder Spanisch lernen. Nach Langeweile klingt das alles jedenfalls nicht. Sollte diese doch aufkommen, hat Bürgermeister Fabian Giesder einen Vorschlag. "Mit ihren Mitarbeiterinnen hat Frau Schwesinger die Tourist-Info stark verbessert und viele tolle Ideen mit viel Engagement eingebracht. Sie war immer verlässlich und mit Leib und Seele dabei. Sollte Langeweile aufkommen, finden wir sicher wieder einen Platz für sie. Gerne auch als Stadtführerin", so der Bürgermeister. Sowohl er als auch die frisch gebackene Ruheständlerin selbst sehen nur in der langen Fahrstrecke ein Problem. Doch selbst ohne Arbeit in der Theaterstadt, wird sie Meiningen sicher treu bleiben. Das wünscht sich auch der Vorsitzende des Meininger Tourismusvereins, Stadtwerke-Geschäftsführer Rolf Hagelstange.

"Ich bin erst seit knapp einem Jahr der Vorsitzende und habe nur eine kurze Zeit mit Frau Schwesinger zusammengearbeitet. Dennoch haben wir einiges erlebt, wie den Umzug der Tourist-Info und die Vorbereitungen zur Gründung der Meiningen GmbH", sagte er, lobte sie als geschätzte Mitarbeiterin und wusste auch, dass Constanze Vogel, die jüngste Mitarbeiterin der Tourist-Information, bis zur Gründung dieser städtischen Marketing-Gesellschaft die kommissarische Leitung der Info-Stelle inne hat.