Ilmenau - "Das ist der Gipfel der Abstraktion", freut sich der Altenfelder Künstler Walter Lipfert. Er beugt sich über ein kleines Bild, das Sven Hauser vor 15 Jahren von der Höhle am Hermannstein anfertigte. Zwei Bögen und wenige dunkle Schraffuren brachte der damals zehn oder elf Jahre alte Junge auf das Blatt. Lipfert begeistert sich heute für diese Heransgehensweise, kann sich ewig in diesen wenigen Linien vertiefen.

Beim gestrigen Mittagsintermezzo stellte der Künstler Arbeiten vor, die er mit Kindern der vierten und fünften Klasse 1996 bis 1997 anfertigte. In Vorbereitung auf den 250. Geburtstag Johann Wolfgang von Goethes gingen die Kinder mit Lipfert dem Zeichner Goethe nach. Vor und nach seiner Italienreise war dieser in Ilmenau beschäftigt, fertigte viele Naturzeichnungen wie vom Manebacher Grund, dem Hermann-stein und dem Kickelhahn an. Sie sind noch bis 4. November in der Sonderausstellung des Goethe-Stadt-Museums zu sehen. Ergänzt wurden die Naturzeichnungen durch Grafiken zeitgenössischer Künstler, die ihr nordisches Arkadien abbildeten oder Goethes Gedanken nachempfanden.