Oechsen - "Was in den ersten Jahren schiefgeht oder falsch läuft, kann mitunter Auswirkungen auf das ganze Leben haben", sagt Birgit Wiese, Leiterin der Kindertagesstätte "Die Lindenstrolche" in Oechsen - deshalb sei es wichtig, das soziale Verhalten von Kindern frühzeitig in die richtigen Bahnen zu lenken. Die Sorgen, die Jugendliche im Alltag haben, kennt sie aus ihrem zweiten Beruf, durch Gespräche mit Fahrschülern.

Während des Projekts "Schmusekissen, Kissenschlacht - Umgang mit schönen und doofen Gefühlen" sollen die Kinder über einen langen Zeitraum lernen, mit Problemen, egal welcher Art, umzugehen. Komme eine Kind morgens beispielsweise furchtbar traurig oder total wütend in den Kindergarten, müsse klar sein, dass es seinen Ärger nicht an anderen auslassen darf. Die Erzieherinnen wollen die sozial-emotionalen Kompetenzen der Kinder stärken. Unterstützt werden sie dabei von Bettina Hitzke - sie ist individualpsychologische Erziehungsberaterin und Lehrerin am Gymnasium in Kaltensundheim - und Ergotherapeutin Stefanie Schramm. Ziele sind, den Kindern zu helfen, entspannt durch den Alltag zu gehen oder ihnen klarzumachen "Starke Kinder schlagen nicht". Unter dem Motto "Hochfahren" ... und runterkommen?" werden die Erzieherinnen im Umgang mit kleinen Zappelphilippen und "Wutmicheln" geschult und für die Eltern werden Vorträge wie "Kinder stärken und selbst stark bleiben" angeboten. "Geplant sind auch Aktionen mit Kindern und Eltern gemeinsam", sagt Birgit Wiese. Parallel hat sie noch ein Konzentrationstraining organisiert, "das von den Erzieherinnen unter fachlicher Anleitung durchgeführt wird". Der Sinn der Sache sei, dass die Kinder wieder lernen, sich zu konzentrieren. "Das fällt vielen sehr schwer", sagt sie.