WHO warnt vor zu hohem Salz-Konsum Weniger Salz essen verlängert das Leben

Markus Brauer
Die WHO empfiehlt eine Höchstmenge von fünf Gramm Salz am Tag, also etwa einen Teelöffel. Meist ist das verzehrte Salz in Fertignahrung enthalten. Foto: dpa

In Europa und Deutschland nehmen die meisten Menschen zu viel Salz zu sich. Ein Hauptgrund für die hohen Zahl an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, warnt die WHO. Weniger salzig essen kann sich besonders bei Bluthochdruck günstig auswirken. Wie gelingt eine Ernährung mit weniger Salz?

 
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In Europa sterben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jeden Tag 10 000 Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dies bedeute rund vier Millionen Todesfälle pro Jahr, erklärte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge. Er rief die Menschen auf, sich unbedingt salzärmer zu ernähren.

WHO empfiehlt einen Teelöffel Salz pro Tag

Die WHO empfiehlt eine Höchstmenge von fünf Gramm Salz am Tag, also etwa einen Teelöffel. Meist ist das verzehrte Salz in Fertignahrung enthalten.

Vier von zehn Todesfällen in Europa gingen auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurück, erklärte Kluge. „Die Umsetzung gezielter Maßnahmen zur Senkung des Salzkonsums um 25 Prozent könnte bis 2030 schätzungsweise 900 000 Menschenleben retten.“

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Todesursache Nummer eins in Deutschland

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen auch in Deutschland die führende Todesursache und verursachen insgesamt etwa 40 Prozent aller Sterbefälle. Darüber hinaus sind sie mit erheblichen individuellen Krankheitsfolgen verbunden und verursachen hohe gesellschaftliche Krankheitskosten.

Zu den wichtigen Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit hoher Public Health Relevanz zählen die koronare Herzkrankheit, der Herzinfarkt und der Schlaganfall.

Bluthochdruck kommt häufig von zu viel Salz

In Europa leide ein Drittel der Menschen zwischen 30 und 79 Jahren an Bluthochdruck, der häufig auf zu hohen Salzkonsum zurückzuführen sei, heißt es weiter. In 51 der 53 zur WHO-Regionaldirektion Europa zählenden Länder liege die durchschnittliche tägliche Salzaufnahme über der empfohlenen Höchstmenge von fünf Gramm. Dies sei vor allem auf verarbeitete Lebensmittel und Snacks zurückzuführen.

„Ein hoher Salzkonsum erhöht den Blutdruck, der ein führender Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall ist“, berichtete die WHO. Europa habe die höchste Blutdruckprävalenz in der Welt.

Der von der WHO vorgelegte Bericht untersuchte zudem die Unterschiede bei den Geschlechtern. Demnach ist die Wahrscheinlichkeit, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben, für Männer in Europa fast zweieinhalb Mal höher als für Frauen.

Info: Welche Ernährungstypen gibt es?

Flexitarier, Fruktarier, Veganer
Allesesser oder Vegetarier? Das war einmal. Die Essgewohnheiten von heute sind sehr viel komplexer. Welche Ernährungstypen gibt es? Wer ist eigentlich was? Ein Überblick:

Vegetarier
Vegetarier verspeisen nur was von lebenden Tieren stammt - wie zum Beispiel Milchprodukte, Eier und Honig. Jedoch gibt es sehr verschiedene Arten des Vegetarismus. Hierzu gehören Ovo-Vegetarier, Lacto-Vegetarier, Ovo-Lacto-Vegetarier, Ovo-Lacto-Pisce-Vegetarier und Veganer.

Ovo-Vegetarier
Fleisch, Fisch, Milchprodukte: nein / Eier: ja

Lacto-Vegetarier
Fleisch, Fisch, Eier: nein / Milchprodukte: ja

Ovo-Lacto-Vegetarier
Fleisch, Fisch: nein / Eier, Milchprodukte: ja

Ovo-Lacto-Pisce-Vegetarier
Fleisch: nein / Fisch, Eier, Milchprodukte: ja

Veganer
Tierische Produkte (auch Milch, Eier, Honig): nein / pflanzliche Lebensmittel: ja / verzichten auf alles vom Tier, das heißt tierische Erzeugnisse (wie Lederprodukte, Wollpullis, Daunenbetten): nein

Frutarier
lebende Pflanzen (Blätter, Knollen, Wurzeln): nein / abgestorbene Pflanzen (wie Fallobst, Nüsse, Beeren, Getreide, Samen): ja, da diese Nahrungsmittel für sie schon bei der Ernte abgestorben sind.

Pescetarier
Fleisch: nein / Fisch: ja / Erzeugnisse von lebenden Tieren (wie Honig, Eier, Milch): ja

Pudding-Vegetarier
Fleisch, Fisch: nein / Vitamine, Ballaststoffe, Kalorien: wenig / Fertiggerichte: häufig

Flexitarier
Gelegenheitsvegetarier, gesunde Ernährung, (Bio-)Gütesiegel: ja / Fleisch, Fisch: gelegentlich

Freeganer
Lebensmittel: offen für alle Produkte, die selbst angebaut, geschenkt, gefunden oder weggeworfen sind

Rohköstler
Offen für alle Lebensmittel, die nicht mehr als auf 40 Grad erhitzt werden dürfen, Nahrung muss im Rohzustand sein.

Urköstler
Alle Produkte, die in der Natur zu finden sind (wie zum Beispiel lebende Käfer, Ameisen, Würmer und Schnecken, Wildkräuter und Beeren).

Makrobiotiker
Getreide, Hülsenfrüchte, Gemüse: hauptsächlich / Früchte, Nüsse, Samen: in geringerem Umfang / Fisch: manchmal (mit AFP-Agenturmaterial)

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