Von Gillersdorf bis Oberweißbach Gashochdruckleitung von Gillersdorf bis Oberweißbach neu verlegt

Norbert Kleinteich
Das zweite Leerrohr wird angeschweißt. Foto: Norbert Kleinteich

Erdgas ist einer der wichtigsten Heizquellen. Im Thüringer Wald wird eine Leitung ersetzt. Sie presst das Gas mit dem 16-fachen Druck der Erdatmosphäre über Land.

 
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Oberweißbach/Sonneberg - Die Thüringer Energienetze GmbH (TEN) hat in Oberweißbach (Landkreis Saalfeld-Rudolstadt) mit dem Neubau einer Gashochdruckleitung nach Cursdorf begonnen. Insgesamt beträgt die Länge der neue Gasleitung 20 Kilometer.

Hintergrund ist die Erneuerung des 1,2 Kilometer langen Teilstücks auf der Hochdruckebene. Für die Gasversorgung der Ortschaften in der gesamten Region wird ein Druck von 16 bar benötigt (ein bar ist etwa der Luftdruck auf der Erdoberfläche). „Die Arbeiten ersetzen eine bereits bestehende Leitung, die aus Korrosionsgründen nicht weiter betrieben werden soll. Die hohen Reparaturkosten würden den Betrieb unwirtschaftlich machen, wie Martin Schreiber, Pressesprecher der Thüringer Energie AG, mitteilte. Das Teilstück zwischen Cursdorf und Oberweißbach ist der achte und finale Bauabschnitt der Erneuerung der Gesamttrasse, beginnend in Gillersdorf (Ilmkreis). Die Leitung beginnt hier an einer Übernahmestation aus dem vorgelagerten Netz. Die Gesamtkosten zur Neuverlegung der alten Leitung, die übrigens aus den 1960er Jahren stammt, betragen zirka 600000 Euro.

Wie unterhalb von Cursdorf, wo der Bachlauf des Mellenbachs unterquert werden muss, galt es hier beim ehemaligen Güterbahnhof Oberweißbach auch das Gleis zu unterqueren. Staubwolken stiegen dieser Tage bei diesen Arbeiten am Bahnübergang des ehemaligen Oberweißbacher Güterbahnhofs auf, der an der Flachstrecke der Bahnlinie von Cursdorf zur Oberweißbacher Bergbahn in Lichtenhain liegt.

Im Spülbohrverfahren beziehungsweise in einem horizontalen Pressbohrverfahren wurden so genannte Mantelrohre durch die Erde gedrückt. In diese Mantelrohre werden dann die eigentlichen Erdgasleitungen eingezogen. Dafür ist die Firma BFT Bohr- und Frästechnik GmbH aus Saal an der Saale im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld Spezialist.

Im Staubnebel gefangen stand ein Mitarbeiter in der dafür ausgehobenen Grube, wo es Zentimeter für Zentimeter unter der Bahnschiene vorwärts ging und was er dabei zu sehen bekam ist sicher sein Geheimnis. Wie der Ortsteilbürgermeister der Fröbelstadt Bernhard Schmidt verrät, mussten für das Teilstück der neuen Gasleitung bei Oberweißbach immerhin 70 Festmeter Holz geschlagen werden. Als positiven Aspekt sieht er, dass die Straße zum Kulturhaus einen neuen Belag erhielt.

Die neue Gasleitung hat einen Durchmesser von zehn und 15 Zentimetern. Die anspruchsvollen geologischen Verhältnisse in der Waldregion um Oberweißbach und Cursdorf erforderten dabei eine besondere Bautechnik bei der Verlegung. Für Oberweißbach und in Richtung Deesbach sind untre anderem neue Abzweigschieber geplant. Im Mai 2021 soll das gesamte Projekt abgeschlossen werden. Für die Bauausführung war das Thüringer Unternehmen PRT Energietechnik GmbH aus Sonneberg verpflichtet worden.

Die Erneuerung der Gasleitung wird aus wirtschaftlicher Sicht positiv bewertet, was insbesondere für die Glasindustrie in der betreffenden Region gilt. Behindert wird die Fertigstellung der Erneuerung zwischen Oberweißbach und Cursdorf wegen den Bauarbeiten auf einem privaten Grundstück.

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