Die Vorstellungen von Personalchefs scheinen geradewegs aus den Abziehbildern des Werbefernsehens zu stammen. Mit 25 verfügt ein Akademiker heute gefälligst nicht nur über ein abgeschlossenes Studium, er bringt auch mindestens zwei bis drei Jahre Berufserfahrung und noch zwei Fremdsprachen auf dem Niveau eines Muttersprachlers mit. Dann stehen jungen Menschen die Türen in diesem Land offen. Diesen Eindruck gewinnt, wer Stellenanzeigen genauer liest.

Unter dem Stichwort Bologna-Prozess sollte die akademische Ausbildung international genau in diese Richtung getrieben werden. Verwaltungsbeamten, die sich in der Vergangenheit um Krümmungsgrade von Gurken und Mindestgrößen von Äpfeln gekümmert haben, war es offenbar ein Graus, dass junge Menschen in Großbritannien oder Frankreich ein oder zwei Jahre jünger sind als junge Akademiker in Deutschland, wenn sie eine Hochschule verlassen.