Das politische Leben von Dieter Lauinger lässt sich in ein Davor und ein Danach einteilen. Und der Ort, an dem sich dieses politische Leben in diese zwei Teile teilt, ist das Café Süden in Erfurt - ein kleines, eher unscheinbares Café, dessen Freunde behaupten, es bringe ein wenig Berliner Charme in die thüringische Landeshauptstadt. Womit sie den Charme der vermeintlichen Szene- und In-Viertel von Berlin meinen, in denen Cafés inzwischen in Räumlichkeiten zu finden sind, die einstmals nicht für den Genuss von Kaffee-Spezialitäten und selbstgebackenem Kuchen gemacht worden waren. Häufig stehen in diesen Cafés verschiedene tiefe Sessel und Sofas, dazu ein paar harte Stühle und kahle Tische. Die Einrichtung dort ist grundsätzlich mehr zusammengewürfelt, schlecht bis gar nicht aufeinander abgestimmt und improvisiert, als aufeinander zugeschnitten - und deshalb irgendwie hip. So wie im Café Süden.