Südthüringen Im Handwerk ist die Stimmung wieder schlecht

Ihre Meister feiert die Südthüringer Handwerkskammer (wie hier Ende 2023 in Oberhof) immer noch. Aber die wirtschaftliche Stimmung ist derzeit wenig feierlich. Foto: /Michael Bauroth

Corona hat das Südthüringer Handwerk stark getroffen. Danach ging es wieder aufwärts. Doch nun trübt sich die Stimmung wieder ein. Warum ist das so?

 
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Im vergangenen Herbst trat das Südthüringer Handwerk nach den Ergebnissen der Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Südthüringen auf der Stelle. „Nun ist der damals schon befürchtete Abschwung eingetreten“, teilte die Handwerkskammer am Mittwoch nach Auswertung der jüngsten Umfrage unter rund 500 Unternehmen aus der Region mit.

Die Einschätzung der Geschäftslage der Südthüringer Handwerker habe sich weiter verschlechtert und bewege sich nun wieder auf dem Niveau des Jahres 2020. Damals hatten die Corona-Pandemie und zahlreiche Betriebsschließungen bei Friseuren und Kosmetikern die Stimmung eingetrübt. Die Auftragslage sei aktuell in allen Bereichen rückläufig und dämpfte sowohl die Umsatzerwartungen als auch die Geschäftslage, hieß es am Mittwoch von der Kammer in Suhl.

Vor allem im Bauhauptgewerbe und auch im Ausbauhandwerk würden die Auftragspolster dünner. Die schwächelnde Geschäftslage in diesem zahlenmäßig stärksten Handwerksbereich in Südthüringen wirke sich deutlich auf das Gesamtergebnis aus. Allerdings würden sich die Geschäftslageeinschätzungen der verschiedenen Gewerbegruppen im Berichtszeitraum nur wenig unterscheiden. Anhaltend hohe Kosten und wirtschaftliche Unsicherheit würden sich dämpfend auf die Nachfrage und damit auch auf die Geschäftslage auswirken.

Der aktuelle Geschäftsklimaindex liegt mit 58,5 Punkten vier Indexpunkte unter den Einschätzungen des Vergleichsquartals sowie des Vorjahres und weiterhin deutlich unter dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre (72,5 Punkte). Insgesamt bewerteten 36 Prozent der Südthüringer Handwerker ihre Geschäftslage mit gut (Vorjahr 46 Prozent) und 45 Prozent (Vorjahr 38 Prozent) mit zufriedenstellend.

In den kommenden Monaten sei nur mit einer geringen saisonalen Konjunkturbelebung zu rechnen. Zwei Drittel der befragten Handwerker würden eine gleichbleibende wirtschaftliche Lage erwarten. Lediglich 13 Prozent rechneten laut Umfrage mit einer Verbesserung. Optimistisch sei vor allem das Nahrungsmittelhandwerk, im Bauhandwerk hingegen seien die Aussichten besondern schlecht. Die Auftragslage ist im Vergleich zum Jahresbeginn insgesamt zurückgegangen. Besonders starke Rückgänge gab es bei Bau- und Ausbaubetrieben. Nur neun Prozent der befragten Handwerker berichteten aktuell von einem Auftragsplus.

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