Beide Milieus eine die Suche nach Harmonie, Planbarkeit und Wohlstandssicherheit sowie die Wahrnehmung, die eigenen Sorgen würden nicht gesehen.
Schuldenbremse versus mehr Investitionen
Mehr Schulden aufzunehmen, fände eine Mehrheit der Menschen mit mittleren Einkommen in Ordnung, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass dieses Geld für zukunftsweisende Investitionen, wie Schulen, den öffentlichen Nahverkehr oder besseren Klimaschutz verwendet würde. Ein generelles Votum für eine Lockerung der Schuldenbremse ist das nicht.
Den Angaben zufolge stimmten 73 Prozent der Befragten der Aussage zu, es sei besser, sich heute Geld zu leihen, um der jungen Generation nicht kaputte Schulen, kaputte Straßen und eine kaputte Umwelt zu hinterlassen. Lediglich 27 Prozent der Teilnehmer der Befragung im vergangenen Februar hätten sich hinter die Aussage gestellt, den Kindern möglichst geringe Staatsschulden zu hinterlassen, sei wichtiger.
Was heißt das für die Bundestagswahl 2025?
Bis zur nächsten Bundestagswahl, die voraussichtlich im Herbst 2025 stattfindet, kann sich noch viel verändern. Die Bertelsmann Stiftung rechnet vor, wie die Parteipräferenzen in den beiden unterschiedlichen Mitte-Milieus aktuell ausschauen. Danach unterstützten von den "Nostalgisch-Bürgerlichen" Ende Februar nur 17 Prozent die Ampel-Parteien. 28 Prozent würden ihr Kreuz bei CDU und CSU machen, 34 Prozent bei der AfD und 9 Prozent bei der neuen Partei von Sahra Wagenknecht (BSW).
Bei der veränderungsbereiten "Adaptiv-pragmatischen Mitte" käme die Ampel auf 26 Prozent, die Union auf 30 Prozent, die AfD auf 27 Prozent. Das BSW würde hier nur vier Prozent holen, wenn bereits jetzt Bundestagswahl wäre.