Seniorpartner in School Ältere helfen Schülern bei Konflikten

Caroline Berthot
Haben Schüler Probleme, können auch ehrenamtliche Mediatoren im Rahmen des Projekts Seniorpartner in School helfen. Foto: dpa

Das Projekt Seniorpartner in School bringt Ältere als Mediatoren an Schulen, damit sie den Kindern helfen, Konflikte zu lösen. In Suhl werden Interessierte für das Ehrenamt gesucht.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Bereits seit mehr als 20 Jahren gibt es das Projekt Seniorpartner in School, das Ältere als ehrenamtliche Mediatoren an Schulen bringt, in Deutschland. Seit 2012 wird es in Thüringen umgesetzt. Nun möchte der Suhler Seniorenbeirat das Projekt auch nach Südthüringen holen und sucht Interessierte, die sich ehrenamtlich engagieren wollen und gerne mit Kindern arbeiten. Ihre Aufgabe als Mediatoren wäre es, die Sozialkompetenz von Schülern zu stärken und ihnen bei der gewaltfreien Lösung von Konflikten zu helfen.

Die Suhler Seniorenbeauftragte und Vorsitzende des Seniorenbeirats Monika Katzberg arbeitet schon seit Längerem daran, Seniorpartner in School auch hier in der Stadt zu etablieren. Im vergangenen Jahr gab es bereits eine Veranstaltung, bei der hiesige Schulen, Elternsprecher und Vertreter aus der Verwaltung über das Projekt und seine Arbeit informiert wurden. Das Vorhaben habe Anklang gefunden, sagt Monika Katzberg. Die Umsetzung an Suhler Schulen sei von allen Beteiligten befürwortet worden und die Suche nach Mediatoren als nächster erforderlicher Schritt anvisiert worden. „An dem Punkt sind wir hängengeblieben.“ Die Suche nach Interessierten, die sich an Schulen engagieren, stehe daher jetzt im Mittelpunkt, macht die Seniorenbeauftragte deutlich.

Hilfe mit dem Blick von außen

Pro Schule braucht es immer zwei Mediatoren, die dabei fest einer Einrichtung zugeordnet sind. Die älteren Ehrenamtlichen sollen dort neben Schulpsychologen, Schulsozialarbeitern, Vertrauenslehrern und Streitschlichtern eine weitere Anlaufstelle für Schüler sein, die Probleme im Schulalltag haben. Dabei verstehen sich die Mediatoren nicht als Ersatz oder als Konkurrenz zu den bereits etablierten Anlaufstellen an Schulen, sondern als Ergänzung. „Die Mediatoren arbeiten eigenständig, sind von der Schule unabhängig und können daher ein Problem mit dem Blick von außen betrachten und vielleicht andere Denkanstöße zu dessen Lösung geben“, umreißt Monika Katzberg das Ansinnen hinter dem sozialen Projekt.

Monika Katzberg Foto: cbe

In Einzelgesprächen oder in kleinen Gruppen finden die Mediationen statt, während der Unterrichtszeit. Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten, sei das Ziel der Gespräche, die auf Augenhöhe mit den Kindern geführt werden und für die eine Schweigepflicht gelte, erklärt Monika Katzberg. „Der große Vorteil der ehrenamtlichen Mediatoren ist, dass sie Zeit haben. Sie können sich Zeit für die Kinder und ihre Anliegen nehmen.“

Wie die freiwillig Engagierten den Schülern bei der Konfliktlösung helfen können, lernen sie in einer mindestens 96 Stunden umfassenden Ausbildung, die der Verein Seniorpartner in School Thüringen organisiert und finanziert. Es seien bestimmte Qualitätsstandards festgelegt worden, damit alle Mediatoren die Schüler gleichermaßen gut beraten können, erklärt die Suhler Seniorenbeauftragte und betont: „Es ist keine originäre Lehrertätigkeit und man braucht auch keine pädagogische Vorbildung“.

Ausbildung vor Praxiseinsatz

Voraussetzung für Mediatoren sei, dass sie mindestens 55 Jahre alt sind, ein makelloses erweitertes Führungszeugnis vorlegen können und vor allem, dass sie Spaß daran haben, mit Kindern zu arbeiten. Zudem müssen die Ehrenamtlichen aus Versicherungsgründen ebenfalls Mitglied im Verein werden. Auch unter dem Aspekt, eine weitere Brücke zwischen Jung und Alt zu bauen, hofft die Seniorenbeauftragte, dass sich Freiwillige für das Projekt finden.

Wer Interesse hat, sich als Mediator zu engagieren, kann sich bei Monika Katzberg unter Tel. 0152/37 74 05 16 melden. Weitere Informationen bietet die Internetseite des Vereins Seniorpartner in School Thüringen:

www.sis-thueringen

Bilder