Vor knapp zwei Jahren hatte Kai Lehmann mit seiner Sonderausstellung „Der Henker des Herzogs“ für Furore gesorgt. Regionale und überregionale Medien feierten die Ausstellung, die einzigartige Einblicke in das Berufs- und Familienleben eines amtlich bestellten Totmachers um 1700 lieferte, als großes Kino. Unter der Überschrift „Einmal Folter und Feuertod – macht 20 Taler“ berichtete im September 2022 sogar das Nachrichtenmagazin Spiegel über die Schau, die auf dem 350 Seiten umfassenden Geschäftsbuch des Scharfrichters Johann Jeremias Glaser (1653 – 1724) aufbaute. Der promovierte Historiker und Museumsdirektor der Museen im Zweckverband Kultur des Landkreises Schmalkalden und Leiter des Museums Schloss Wilhelmsburg hatte das Büchlein im Meininger Staatsarchiv in die Hände bekommen und sofort seinen Wert erkannt.