Wenn in Oberhof Weltcup oder eine Weltmeisterschaft angesagt ist, fehlen auch Marlies und Manfred Stengl nicht. „Wir sind durch und durch Wintersport-Fans“, bekennen beide Erfurter. In der Regel sind die Senioren mit die ersten, die sich vor Ort einfinden. So ist es am Samstagmorgen auch beim Rodel-Weltcup, den sie schon beizeiten genießen. „Bei welchem Sport kann man schon so nah dran sein, den Sportlern so hautnah begegnen?“, freuen sie sich. Zielgerichtet steuern sie auf Kurve 4 zu. Vielleicht rücken sie auch noch vor bis zu Kurve 5. Weiter hinunter wollen sie nicht. Da sind ihnen zu viele Fans. Im oberen Bereich geht es ruhiger zu. Außerdem donnern die rasanten Fahrer noch nicht ganz so fix in der Eisrinne an den Zuschauern vorbei, man kann sie Bruchteile von Sekunden länger verfolgen. Möglichst viele ihrer Sport-Idole noch in ihrem inzwischen dritten dicken Fan-Buch zu einer Unterschrift zu bewegen, das ist ihr Wunsch. „Immer wieder gern schauen wir uns Zuhause unsere Fan-Bücher an und erinnern uns an traumhafte Momente“, sagt Manfred Stengl, auch wenn uns mancher dafür für verrückt erklärt. „Nichts und niemand kann uns stören, wenn wir Wintersport am Bildschirm in unserem Wohnzimmer verfolgen“, bekräftigt er. Auch, dass es eigentlich seine Frau war, die ihn mit dem Fan-Bazillus, der gewaltig Spaß macht, angesteckt hat.