Ursprünglich sollte am „4. Tonberg“ – so lautet die Bezeichnung im Plan – im Süden von Meiningen ein Gewerbegebiet mit eingeschränkter Nutzung entstehen. Dies sah ein 1998 erlassener Beschluss vor, den der Stadtrat in seiner Sitzung am vorigen Dienstag allerdings einstimmig aufhob. Der Plan wurde von der Kommune zwischenzeitlich bereits aufgegeben, weil es in dem Areal Probleme bezüglich der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung gegeben hätte. In einem weiteren Beschluss widmeten sich die Stadtväter zwei neuen Vorhaben. So stellten sie den Bebauungsplan Nummer 47 „5. Tongraben“ auf. Der Landkreis betreibt auf Teilen dieser Fläche bereits den Wertstoffhof und eine Grünschnitt-Annahmestelle. Die Kapazität zur Annahme von Wertstoffen und weiteren Abfällen ist allerdings in diesem Jahr erschöpft, die Kreiswerke Schmalkalden-Meiningen brauchen eine Erweiterungsfläche. Die soll sich nun nördlich der jetzigen Deponie auf dem Grundstück des Landkreises entstehen, auf der sich bereits die Grünschnitt-Annahme befindet. Im Flächennutzungsplan (FNP) der Stadt Meiningen ist dieses Areal als gewerbliche Baufläche eingeordnet, sodass in diesem Plan keine Änderung erforderlich wird. Der neue Bebauungsplan kann somit aus dem aktuellen FNP heraus entwickelt werden. Dabei handelt es sich um einen qualifizierten Angebotsbebauungsplan. Heißt, die Stadt Meiningen bietet der Kreiswerke Schmalkalden-Meiningen GmbH über einen noch abzuschließenden städtebaulichen Vertrag die Entwicklung des B-Plans an. Die Kosten dafür übernimmt die kreiseigene Gesellschaft. Der Beschluss wurde einstimmig, bei einer Enthaltung, angenommen. Stadtrat Thomas Fickel (CDU) hatte während der Diskussion und Beschlussfassung ordnungsgemäß den Sitzungssaal verlassen. Als Geschäftsführer der Kreiswerke durfte er, wie in solchen Fällen üblich, wegen möglicher Befangenheit nicht teilnehmen.