Ökumenischer Gottesdienst Einheit der Christen zu Pfingsten

Erik Hande
In der Sankt-Marien-Kirche feierten katholische und evangelische Christen am Montag gemeinsam einen Pfingstgottesdienst. Foto: /Erik Hande

Katholische und evangelische Gemeinde feierten Pfingsten zusammen

 
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Meiningen - „Bleibt in meiner Liebe und ihr werdet reiche Frucht bringen“. Unter diesem Motto der aktuellen Gebetswoche stellten die evangelische und katholische Kirchgemeinden am Montag ihren gemeinsamen ökumenischen Gottesdienst. Die Kirche Sankt Marien in der Mauersgasse bot einen trefflichen Ort für die Andacht. Deren Gestaltung teilten sich Pater Stanley Ekwugha von der katholischen Gemeinde und die evangelische Superintendentin Beate Marwede.

Die Schwestern vom Orden der „Kommunität von Grandchamp“ haben die Materialien für die Vorbereitung der Gebetswoche entworfen, in der aktuell die Einheit der Kirche in den Mittelpunkt gerückt werden soll. Dieser Gedanke wurde auch in den Lesungen hervorgehoben. „In Christus bleiben – Einheit und Ganzheit der Person“ war die erste Lesung überschrieben, die Sichtbarkeit der Einheit der Christen bildeten die Überschrift für die zweite Lesung und „Die Einheit aller Völker und der ganzen Schöpfung“ war die nächste betitelt.

Der heilige Geist ziehe in jede Kirche ein, egal an welchem Ort sie steht, wurde dabei betont. Dass die beiden Kirchen und ihre Mitglieder zueinander stehen, das wurde auch in dem Akt des Aufeinanderzugehens deutlich. Jeder grüßte während des Gottesdienstes am Montag in der Sankt Marien Kirche seinen Nachbarn, ging ihm ein Stück entgegen, um deutlich zu machen, dass man als Christengemeinschaft zusammengehört.

„Christ sein können wir schlecht als Solisten“, rückte auch Superintendentin Beate Marwede in ihrer Predigt das Miteinander in den Blickpunkt. Wie die Reben am Weinstock funktionieren die Gemeinden am besten wenn sie zusammen sind, betonte sie.

Natürlich könne man in Zeiten der Pandemie nicht einfach einander umarmen. Doch „bei Jesus gibt es keine Abstandsregeln“, sagte sie. Soll heißen, so die Superintendentin, dass man Gott und dem Glauben immer nahe sein könne.

Gemeinsam sprachen die knapp 50 Besucher des Gottesdienstes, mehr waren in der Kirche nicht zugelassen, die Fürbitten. Für das soziale Miteinander beteten sie, für mehr Klimaschutz und auch dafür, die Armen der Welt nicht zu vergessen. „Nur weil wir uns mit der Pandemie beschäftigen, sind die anderen Probleme wie Armut ja nicht aus der Welt“, betonte Beate Marwede. Auch die Sorgen der Nachbarn solle man nicht übersehen. Diese vielen offenen Fragen in der Gesellschaft könne man nur gemeinsam bewältigen, sie seien weltumspannend.

„Wir feiern Pfingsten, wir feiern, dass Gottes Geist in die Welt kommt“, schloss die Superintendentin ihre Predigt als einen Appell für mehr Miteinander. In den Kirchen und unter den Menschen.

Gemeinsam mit Pater Stanley Ekwugha erteilte sie den Besuchern des ökumenischen Gottesdienstes den Segen. Die Andacht selbst bot dem Einzelnen viel Raum für Besinnung und ein Innehalten.

Während das Sonnenlicht des Vormittags durch die bunten Fenster leuchtete, konnten Besucher des Gottesdienstes immer wieder das Gespräch mit Gott suchen, ihre Fürbitten äußern und für das Wohl anderer beten.

Zum Abschluss erklang auf der Orgel vorgetragen das Lied „Sonne der Gerechtigkeit“. Auf dem Instrument erklang zuvor unter anderem bereits „Komm, göttliches Leuchten“.

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