Nach bisherigen Ermittlungen kannten sich die beiden Opfer und der mutmaßliche Täter. Sie sollen gemeinsam unterwegs gewesen und auch Alkohol getrunken haben. Dem Vernehmen nach - so sollen es Augenzeugen beobachtet haben - gerieten sie in Streit, in dessen Verlauf der Russe die beiden niedergestochen haben soll.
Die Generalstaatsanwaltschaft ermittelt wegen zweifachen Mordes. Die Aufklärung der Tatabläufe und der Tatmotivation seien Gegenstand der weiteren Ermittlungen, sagte ein Sprecher der Behörde am Donnerstag, ohne weitere Details zu nennen. Der Beschuldigte war seit Anfang der 1990er Jahre in Deutschland und mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten, nach dpa-Informationen ging es überwiegend um Gewaltdelikte.
Dekan Schindele warnte davor, Gruppen von Menschen pauschal zu verurteilen nach dem Motto: "Alle, die da herkommen, sind Verbrecher." Wer dies sage, mache es auch einem Täter zu leicht, der sich dann hinter Vorurteilen verstecken und seine eigene Schuld abschieben könne. "Du sollst nicht töten", heiße es in der Bibel, sagte Schindele. Man könne jemanden, der töte, nicht damit entschuldigen, dass er aus einem anderen Land komme und eine andere Kultur habe.
Erzpriester Valentin Smoktunowicz sagte am Rande des Gottesdienstes an die Adresse der Orthodoxen Kirche in Moskau und Russland, die Kirche dürfe "keine fünfte und sechste Kolonne Putins" sein. Als Kirche müsse sie gegen das Töten eintreten.
In Murnau ist der Tatort an einem Einkaufszentrum seit Tagen eine Art Pilgerstätte. Auch am Donnerstag legten Menschen dort Blumen nieder, zündeten Kerzen an. "Ich finde es furchtbar - egal, welche Nationalität, und egal welche Konstellation", sagte eine Besucherin. "Wir Völker trauern um die beiden jungen Menschen", war auf einem handgeschriebenen Schild zu lesen. Ukrainische Flaggen, ein Herz mit Friedenstaube in den ukrainischen Farben, und auch hier der Aufruf: "Stop Putin. Stop war."