Na, haben Sie am Mittwoch gleich getankt? Und waren dann ernüchtert ob der Preise, die an der Zapfsäule standen? Versprochen hatte die Politik immerhin eine Steuersenkung von fast 30 Cent je Liter Benzin und rund 14 Cent je Liter Diesel. Ich gebe zu, ich bin gestern noch nicht an die Tankstelle gefahren. Mein Tank ist noch halb voll. Gefüllt habe ich ihn am vergangenen Wochenende in Suhl. Zu rund 1,95 Euro je Liter Diesel. Würde die Steuersenkung schon vom ersten Tag an in vollem Umfang an die Verbraucher weitergegeben, dann hätte ich am Mittwoch für rund 1,80 Euro je Liter tanken können müssen. Das günstigste Angebot, das ich an der gleichen Tankstelle gefunden habe, war jedoch 1,91 Euro je Liter. Da geht also noch was nach unten. Doch selbst dann ist klar: Der Spritpreis bleibt heiß, trotz Steuersenkung. Und es bleibt ein Geheimnis, warum Deutschland wieder einmal alles so schön kompliziert macht. Europäische Nachbarländer zeigen seit Monaten, dass es viel einfacher geht. Frankreich, Italien und Spanien etwa zahlen ihren Bürgern seit Wochen einen Tankrabatt. Direkt an der Zapfsäule. Zwischen 15 und 30 Cent je Liter. An den Preistafeln der Tankstellen steht der Preis ohne Rabatt. Das ist transparent und erlaubt den Vergleich der Preise über eine Zeitreihe. Und in Deutschland? Müssen wir nun im Kopf immer 14 bis 30 Cent je Liter draufrechnen, denn sonst droht uns in drei Monaten ein böses Erwachen, wenn der Tankrabatt wieder wegfällt.