Von denen, die die 750 limitierten Startplätze ergattert hatten, haben letztlich 630 die für sie abenteuerliche Seilfahrt 507 Meter unter die Erdoberfläche angetreten. Dass die Läufe im dunklen, engen Strecken-Labyrinth, in leicht salziger Luft kein Zuckerschlecken sind, quittierten 41 von ihnen mit dem vorzeitigen Ausstieg. Aber auch ihre Enttäuschung hielt sich in Grenzen. Sportlich fair zollten sie den Leistungen der Besten ihre Bewunderung. Zu denen gehörte Marcel König aus Steinbach-Hallenberg. Nach einer Laufzeit von 3:04:11 Stunden hatte der Läufer vom GutsMuths-Rennsteiglaufverein als Erster die 13 Runden mit einer Gesamtlänge von 42,9 Kilometern und 750 Höhenmetern hinter sich gebracht. „Ich bin zum ersten Mal hier. So schwer habe ich es mir nicht vorgestellt, zumal ich die ersten vier Runden viel zu schnell angegangen bin. Dennoch war der Lauf eine gute Vorbereitung auf den Rennsteig-Supermarathon“, erklärt der 27-jährige nach seinem Sieglauf. Bei dem hatte der angehende Wirtschaftsprüfer das Letzte aus sich rausgeholt. Von dem kurzen Zusammenbruch im Zielraum hatte sich der Haseltaler jedoch schnell wieder erholt. Auch Königs schärfster Widersacher Jaime Gutierrez Vicente, der knapp sieben Minuten nach dem Sieger auf Platz zwei einkam, zollte der harten Strecke seinen Respekt: „Das war etwas völlig Neues. Ich bin das Rennen zu schnell angegangen. Das musste ich am Ende büßen“, sagt der Spanier nach seinem bereits fünften Marathon in diesem Jahr. Der 37-jährige Ingenieur läuft oft als Pacemaker für Profis. Wie stark die Konkurrenz im Kampf und die Treppchen-Plätze auf der Königsdisziplin war, unterstreicht der dritte Platz von Johannes Plöttner mit mehr als elf Minuten Rückstand auf den Sieger. Der Geraer ist nämlich ein gestandener Unter-Tage-Läufer. Er hat den 42er in Merkers bereits dreimal selbst gewonnen. Eigentlich frisch wie nach einer Badekur durchlief Simone Durry nach einer Laufzeit von 3:48:32 Stunden als erste der 16 gestarteten Marathon-Frauen die Ziellinie. „Für mich war das Rennen Training für einen 24-Stundenlauf in Holland. Vor etwa zehn Jahren war ich schon einmal hier. Es hat wieder riesigen Spaß gemacht“, sagt die 48-jährige Ultra-Läuferin aus Düsseldorf.