Die Polizei war am Montag davon ausgegangen, dass alle drei Alkohol konsumiert hatten. Auch der Murnauer Bürgermeister Beuting sagte, es gebe Hinweise darauf, dass Alkohol im Spiel war. "Alkohol erhöht leider immer das Risiko von Straf- oder Gewalttaten deutlich. Und dies vollkommen unabhängig von der Nationalität der Konsumenten", sagte Beuting. "Wir haben es hier mit einer sehr schlimmen Einzeltat zu tun, die nicht für irgendwelche anderen Zwecke instrumentalisiert werden darf. Dies sind wir den Opfern und deren Familien schuldig."
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte dem Bayerischen Rundfunk bereits am Sonntag gesagt: "Es gibt Zeugenaussagen, dass man die drei Beteiligten auch zuvor schon miteinander gesehen hat. Es gibt Hinweise darauf, dass sehr viel Alkohol im Spiel war bei allen Beteiligten." Es gebe im Moment "noch keinen zwingenden Hinweis, dass das sozusagen eine Widerspieglung der Auseinandersetzung zwischen Russland und Ukraine wäre".
Die Generalstaatsanwaltschaft - und dort die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) - hatte am Montag jedoch die Ermittlungen übernommen, da ein politischer Hintergrund nicht völlig ausgeschlossen werden konnte. Losgelöst von der Frage, ob es die Tat politisch motiviert war, hat der Fall allein schon eine politische Dimension, weil es sich bei Opfern um zwei ukrainischen Soldaten handelte, die in Deutschland nach Kriegsverletzungen behandelt wurden.
Zu dem Gottesdienst am Donnerstag wird auch ein Geistlicher der ukrainisch-orthodoxen Gemeinde in München erwartet, wie die stellvertretende Geschäftsleiterin des Marktes Murnau, Nina Herweck-Bockhorni, am Dienstag sagte. Den Menschen in Murnau solle mit dem Gottesdienst die Möglichkeit eines angemessenen Abschieds gegeben werden. Sie nähmen großen Anteil, unabhängig von ihrer Nationalität. Bürgermeister Beuting sprach den Angehörigen sein Beileid und tiefstes Mitgefühl aus. "In dieser ohnehin für sie schweren Zeit haben sie geliebte Familienmitglieder verloren."