Hilfe für Peggy Kulturschaffe soll Kostendruck lindern

Madlen Pfeifer
In der „Wolke 14“ in Sonneberg soll die von Harald Saul initiierte Benefizaktion stattfinden. Foto: Carl-Heinz Zitzmann/Carl-Heinz Zitzmann

Bewegt vom Schicksal der Sonnebergerin Peggy Bauer, die im Zuge einer seltenen Krankheit einen Kosten-Kampf mit der Krankenkasse ausgefochten hat, hat nun ein Mann für den 7. April eine Benefizveranstaltung für sie auf die Beine gestellt.

 
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Ohne die Familie großartig zu kennen, hat es sich Harald Saul zur Aufgabe gemacht, eine Benefizveranstaltung für Peggy Bauer zu organisieren. Für die Sonnebergerin, die unter Necrobiosis lipoidica, einer seltenen Hautkrankheit leidet, und die hohen Kosten für das einzig helfende Medikament laut Gerichtsurteil selbst tragen muss.

Den Entschluss, Peggy zu unterstützen, hat der in der Region bekannte Küchenmeister und Buchautor Saul schon gefasst, als das Urteil im Rechtsstreit mit der Krankenkasse zur Kostenübernahme noch nicht gefallen war. „Der Beitrag in der Zeitung hat mich dazu veranlasst“, so der 68-Jährige. Nur wenige Tage, nachdem er den Artikel im Sommer vergangenen Jahres gelesen hatte, sei er zufällig auf Peggys Lebensgefährten Martin Lenker getroffen. Das Gespräch mit dem 44-Jährigen bestärkte Saul einmal mehr darin, helfen zu wollen. „Ich mache für Peggy eine ganz große Benefizveranstaltung“, lautete sein Vorsatz. Einer, den er nun realisiert hat.

Harald Saul machte sich in die Spur, um Unterstützer und Mitwirkende für die Umsetzung seiner Idee zu gewinnen. Lange bitten und betteln musste er nicht. So habe etwa die Chefin der Musikschule sofort zugesagt, erinnert sich Saul. Auch die Stadtverwaltung Sonneberg beispielsweise sei ohne zu zögern mit im Boot gewesen. Und einige andere folgten.

Musik, Mundart und Buchverkauf

Das Ergebnis von Sauls Bemühungen ist nun die Benefizveranstaltung, die am Sonntag, 7. April, in Sonnebergs Stadtteilzentrum „Wolke 14“ im Wolkenrasen stattfinden soll. Die Stadt stellt die Räumlichkeit kostenfrei zur Verfügung. Die Musikschule wird verschiedene Musik- und Gesangsdarbietungen zum Besten geben. Zudem wirken das „Alphornecho“ der Alphorn- und Instrumentalgruppe Sonneberg und Altlandrätin Christine Zitzmann, die durchs Programm führen wird, mit, Karin Grafberger mit Mundartgedichten und natürlich Saul selbst, der zwei Kurzgeschichten aus seinem neuesten, dritten Band „Sonneberg – eine Stadt und ihre Menschen“ vorlesen wird. Und damit nicht genug.

„Wir haben noch einmal etliche Bücher gedruckt“, erzählt Saul. Genauer gesagt 200 Stück seiner ersten beiden Sonneberger Menschenbücher. Für 18,50 Euro ist ein Exemplar dann in der „Wolke 14“ zu haben. Der Autor selbst sowie die Druckerei Raffke aus Weida verzichten auf jegliche Einnahmen. Es wird nur Papier, Farbe und Druck berechnet, sodass unterm Strich ein Reinerlös pro Buch von 11 Euro steht, der auf das Spendenkonto des Vereins von „Freies Wort hilft“ geht. Hatte doch das Hilfswerk dieser Zeitung im Zuge des Schicksals von Peggy Bauer vergangenes Jahr zu Spenden für die 34-Jährige aufgerufen und 2000 Euro an die Sonnebergerin überweisen können.

Das Spendenkonto von „Freies Wort hilft“. Foto: Freies Wort/Freies Wort

Damit es noch etwas mehr wird bezüglich der finanziellen Unterstützung, hoffen Peggy, Partner Martin, Harald Saul und alle Mitwirkenden an der Benefizveranstaltung, dass im Rahmen derer und des Buchverkaufs möglichst viel Geld eingenommen werden kann. „Alles, was am 7. April zusammenkommt, geht ausnahmslos auf das Spendenkonto von ‚Freies Wort hilft’ und kommt damit zu einhundert Prozent Peggy zugute“, so Saul.

„Dass er da so eine große Sache draus macht, das hätten wir nicht gedacht“, staunt Martin. Umso glücklicher sind er und Peggy, dass es Menschen wie Harald Saul gibt, der im Übrigen durch die Bekanntschaft mit dem Direktor des Bio Seehotels Zeulenroda von diesem für Peggy und Martin – getreu dem Gedanken: „Sie müssen mal auf andere Gedanken kommen“ – einen Gutschein für drei Tage Wellness in dessen Haus erhalten hat.

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