Hassberge Keine Brennpunkte

Die Infektionen mit dem Corona-Virus verteilen sich großflächig über den Landkreis. Derzeit werden 19 Menschen stationär behandelt.

 
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Kreis Haßberge - Erneut muss das Gesundheitsamt Haßberge Neuinfektionen melden: diesmal handelt es sich um 28 weitere Infizierte. Damit sind aktuell 361 Personen erkrankt. Das geht aus der aktuellen Pressemeldung hervor. 19 Personen werden stationär im Krankenhaus behandelt, davon vier auf der Intensivstation. In häuslicher Isolation befinden sich 1744 Personen. Die Gesamtzahl der Personen, die im Landkreis positiv auf das Corona-Virus getestet wurden, beträgt nun 913, 542 Bürger sind inzwischen wieder genesen. Die Sieben-Tagesinzidenz liegt laut Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit bei 276,12.

Die Verantwortlichen haben in verschiedene Richtungen überlegt, inwieweit gezielte zusätzliche Maßnahmen die Situation verbessern könnten. In den Blick genommen wurden die Pflegeeinrichtungen, Schulen, Kindergärten, Kindertagesstätten und Betriebe.

Dabei wurde festgestellt, dass es - bis auf den größeren Ausbruch in einer stationären Einrichtung - keine weiteren "Brennpunkte" gibt, sondern dass sich die positiven Corona-Fälle breit über den ganzen Landkreis verteilen und keine bestimmte Altersstruktur betroffen ist. Deswegen wurde entschieden, vorerst keine weitergehenden punktuellen Maßnahmen zu treffen, weil diese bei einem solch diffusen Ausbruchsgeschehen nicht greifen würden.

Aktuell betroffen seien zwar mehrere Schulen und Kindergärten, allerdings gebe es hier keine Hinweise, dass sie die Quelle vieler Infektionsherde sind. "Wir werden die Lage aber weiterhin genau beobachten und ständig neu bewerten", so Landrat Wilhelm Schneider. Abgewartet werden müsse in diesem Zusammenhang auch, was die Ministerpräsidenten beschließen.

Aktuell laufen im Landkreis die Vorbereitungen zur Einrichtung eines Impfzentrums auf Hochtouren. Dazu wurde eine Arbeitsgruppe gegründet, die sich mit der Detailplanung, wie Standortfrage, Personal und Aufbau der Logistik, befasst. "Wir wollen impfen können, sobald der Impfstoff bereit steht", so der Landrat.

Trotz der angespannten Lage zeigt sich Landrat Wilhelm Schneider optimistisch, dass eine Trendwende möglich ist, wenn sich die Bürger weiter an die Kontaktbeschränkungen sowie an die AHA-Regeln und das regelmäßige Lüften halten. "Wir brauchen weiterhin Disziplin. Alle sind aufgefordert, mitzuhelfen, um die Zahl der Infektionen schnell und wirksam einzudämmen. Minimieren Sie bitte Ihre Kontakte und beachten Sie die geltenden Regeln", lautet sein dringender Appell. Der Landrat hofft, dass der Inzidenzwert wieder nach unten geht. "Wir können gemeinsam einen großen Beitrag leisten."

Das Arbeitsaufkommen im Gesundheitsamt Haßberge ist derzeit sehr hoch. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten mit allen Kräften an der Bewältigung der Corona-Pandemie. Dennoch kann es in manchen Bereichen weiterhin zu einer gewissen Verzögerung kommen. In der Bearbeitung werden deshalb gezwungenermaßen Prioritäten gesetzt. Um Verständnis dafür wird gebeten.

Besuchsverbot in Krankenhäusern

Aufgrund der steigenden Inzidenzwerte im Landkreis hat der Krisenstab der Haßberg-Kliniken ein generelles Besuchsverbot beschlossen. Ausnahmen gelten nur für werdende Väter, die bei der Entbindung dabei sein dürfen, sowie für Schwerstkranke und Patienten am Lebensende. Hier sind Besuche nach Rücksprache mit dem zuständigen Arzt möglich.

Die Mitteilung des Testergebnisses erfolgt digital direkt über das Labor - über die Corona-APP. Wer keine digitale Möglichkeit hat, erhält das Testergebnis per Post. Weil dies aber wesentlich länger dauert, empfiehlt das Gesundheitsamt allen Bürgerinnen und Bürgern, sich die Corona-WarnApp aufs Handy herunter zu laden. Die Befundmitteilung über die App erfolgt innerhalb von spätestens 48 Stunden; per Brief kann dies bis zu fünf Tage dauern. red

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