Gutachten Kreisstraßen in gutem Zustand

Die Kreisstraßen in Schmalkalden-Meiningen sind in einem überwiegend guten und sehr guten Zustand. Trotzdem gibt es auch im hiesigen Landkreis noch hohen Investitionsbedarf. Foto: Landratsamt/Schmalkalden-Meiningen

Die Kreisstraßen in der Prachtregion sind zum großen Teil in einem sehr guten bis guten Zustand. Das ist das Ergebnis einer umfassenden Begutachtung des insgesamt 195 Kilometer langen Straßennetzes. Dennoch gibt es auch hier einen hohen Investbedarf.

 
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Für Straßen, die mit einem K gekennzeichnet sind, ist der Landkreis zuständig, während sich um Bundestraßen (B) und Landesstraßen (L) das Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr kümmert. Für Gemeindestraßen wiederum ist die jeweilige Kommune zuständig. Die Kreisstraßen ließ der Landkreis jetzt unter die Lupe nehmen. Die Straßengutachter von „Lehmann + Partner“ fuhren mit einem mit mehreren Kameras ausgestatteten Messfahrzeug alle Kreisstraßen ab. „So konnte der Gesamtzustand in Fünfmeter-Rastern für jede Straße anhand unterschiedlicher Parameter wie Festigkeit, Rollwiderstand, Riss- oder Schlaglochbildung ermittelt werden“, erklärt Martin Schuster, Leiter des Fachdienstes Bau- und Gebäudeverwaltung im Landratsamt. „Die Gutachter haben uns bei der Vorstellung der Daten im Bauausschuss ein gutes Zeugnis im Vergleich mit anderen Landkreisen und vor allem auch mit Blick auf den Zustand von Bundes- und Landesstraßen ausgestellt“, so Schuster. In Bezug auf die vorherige Messfahrt im Jahr 2016 habe der Landkreis das hohe Niveau halten können, obwohl vielerorts die Spielräume in öffentlichen Haushalten kleiner geworden seien.

Zugleich macht der Bauingenieur deutlich, dass auch im leistungsstarken Landkreis Schmalkalden-Meiningen die Bäume nicht in den Sanierungshimmel wachsen und nicht alle Maßnahmenwünsche auf einmal erfüllt werden können. „Wir investieren jedes Jahr zweieinhalb bis drei Millionen Euro in die grundhafte Sanierung unseres Kreisstraßennetzes, hinzu kommen rund zwei Millionen für die Instandhaltung, also beispielsweise für Reparaturen der Straßendecke“, berichtet er.

In diesem Jahr werden beispielsweise die K 80 bei Oberweid und die K 60 Ortsdurchfahrt Queienfeld (K 60) grundhaft ausgebaut, dazu der ÖPNV-Verknüpfungspunkt am Bahnhof Grimmenthal. Das sei bei Weitem kein Pappenstiel, aber natürlich gebe es trotz des insgesamt guten Gesamtzustands des Kreisstraßennetzes auch noch viel zu tun – und das sei nicht alles auf einmal realisierbar – insbesondere nicht finanziell. Um ein komplett perfektes Kreisstraßennetz zu schaffen, wären seinen Worten zufolge Gesamtinvestitionen von 24 Millionen Euro notwendig. „Wir gehen hier strikt nach unserer Priorisierungsliste vor – wir werden also zunächst dort investieren, wo dringender Handlungsbedarf ist“, erklärt Schuster. Ein guter Anhaltspunkt seien dabei die Ergebnisse der Messfahrt gewesen, da die Fachsoftware aus den gesammelten Daten ebenfalls eine Prioritätenliste als Empfehlung entwickelt habe. „Wir werden unser Bestes geben, diese Mängelliste in den nächsten Jahren abzuarbeiten. Seit der Befahrung konnten wir auch schon einen großen Teil beheben“, unterstreicht Schuster.

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