Gastspielreisezeit Ohne Meiningen kein Hollywood

Ohne Meiningen kein Hollywood! Vor 150 Jahren legte das Meininger Hoftheater mit Gastspielreisen in ganz Europa dafür den Grundstein. Das moderne Regietheater wurde von Meiningen in die Welt exportiert.

 
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Am Festtag zur Ausstellung „Zwischen Meiningen und Europa – 150 Jahre Gastspielreisezeit des Meininger Hoftheaters“ am 1. Mai, feiern das Staatstheater und die Meininger Museen zusammen einen Geburtstag. Denn am 1. Mai 1874, also vor 150 Jahren, gingen „Die Meininger“ das erste Mal auf eine Gastspielreise. Diese „Reisetätigkeit“ sollte ganze 16 Jahre andauern, das wiederum bedeutete 38 Städte und 81 Stücke, die aus ihrem Repertoire gespielt wurden. Das erste Gastspiel fand in Berlin statt und es war William Shakespeares „Julius Cäsar“. Schon im Jahr 1875 fuhren sie nach Ungarn und Österreich, ihre Popularität wuchs, ebenso wie ihre Reisekilometer. Ihr Zug fuhr bis nach Russland, in die Schweiz, nach Dänemark oder Schweden. Sie spielten 2877 Aufführungen und Herzog Georg II. verschaffte damit der Stadt Meiningen und seiner Theaterkunst Weltrang. „Die Meininger“ gingen in die Theatergeschichte ein. Im Sommer 1890 fand das letzte ihrer Gastspiele in Odessa statt, die Reisetätigkeit des Hoftheaters wurde am 1. Juli ebendort mit Shakespeares „Was ihr wollt“ beschlossen.

Das Staatstheater Meiningen zeigt im Marmorsaal von Schloss Elisabethenburg zu Ehren der Meininger Gastspieltätigkeit und deren Jubiläum eine semiszenische Lesung, die die Geschichte der Reisen und der Mitreisenden geschickt mit Ausschnitten aus dem ersten und letzten Gastspiel verbinden wird. Diese Matinee gestalten die Schauspielensemblemitglieder Emma Suthe, Yannick Fischer und Leo Goldberg. Beginn ist um 11 Uhr im Marmorsaal von Schloss Elisabethenburg, Räume in der Oberen Galerie werden in den spannungsreichen Austausch mit der Ausstellung einbezogen. Karten gibt es im Museumsshop. Eine zweite Vorstellung findet als Finissage zur Sonderausstellung am 20. Mai um 18 Uhr statt.

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