Neben den Sonnenschutzrollos, in die das Thüringer Justizministerium der Detailliste nach 80.000 Euro investieren will, gibt es auch Zweifel daran, ob die sicherheitstechnische Aufrüstung des Flüchtlingsheims in Suhl wirklich eine Investitionsmaßnahme im eigentlichen Sinn des Wortes ist. Insgesamt zwei Millionen Euro sollen laut der Detailliste unter anderem für den Einbau von Kameras und die Verbesserung eines Zauns in der Anlage ausgegeben werden. Dazu weitere 50.000 Euro, um einen Kleintransporter für das Flüchtlingsheim anzuschaffen. Hierbei geht es nicht um die Frage, ob das Land dieses Geld wirklich ausgeben muss, um die Sicherheit für die Menschen in der Einrichtung und in deren Umfeld zu verbessern, sondern darum, was dies in einem Investitionsprogramm zu suchen hat.
Ähnlich sieht es im Bereich der Polizei aus. Im Innenministerium gibt es seit Längerem schon die Überlegungen, die derzeit von der Landespolizei genutzte Maschinenpistole durch neue, effektivere Waffen zu ersetzen. Die geschätzten Kosten für die Einführung einer neuen Maschinenpistole tauchen nun in der Detailliste des Investitionspaktes auf: 7,6 Millionen Euro; das alleine sind immerhin etwa 2,5 Prozent der gesamten Summe des Investitionspaktes. Für den Kauf neuer Polizeifahrzeuge sind dort weitere 7,5 Millionen Euro veranschlagt; ebenso wie zusätzlich 4,5 Millionen Euro, um den Digitalfunk im Land im Fall von Stromausfällen sicherer zu machen.
Auch hier gilt: Kann die Polizei sicher alles gebrauchen. Aber es gilt als unwahrscheinlich, dass die Maschinenpistolen bei einem Suhler Hersteller in Auftrag gegeben werden. sh
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