Anregungen für Klimagerechtigkeit und Umweltschutz dagegen will die Aktion „Klimafasten“ der Kirchen geben, die in diesem Jahr in jeder Fastenwoche für ein anderes Thema sensibilisieren möchte. Das Motto der ersten Woche etwa lautet „Energie wertschätzen“, in der letzten ist das Thema „Glück“.
Für den Verzicht auf Alkohol wirbt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. „Für besseren Schlaf und eine erhöhte Lebensqualität“, heißt es auf der Seite „Kenn dein Limit“. Weniger Kalorien, mehr im Geldbeutel und ein besseres Aussehen werden versprochen.
Medienexperten empfehlen darüber hinaus eine „digitale Auszeit“, also den bewussten Verzicht auf Fernsehen, Computer und Smartphone. Angesichts des steigenden Medienkonsums und seiner Folgen stößt dies bei vielen Menschen auf Resonanz, auch wenn sie nicht religiös sind. Um Kinder und Jugendliche zum Medienfasten zu animieren, sollten Familie aber gemeinsam festlegen, welche Geräte an welchen Tagen und zu welchen Zeiten Pause haben sollen.
Wie verbreitet ist das Fasten?
Laut einer aktuellen Umfrage der Krankenkasse DAK-Gesundheit verzichteten 61 Prozent oder etwas weniger als zwei Drittel der Menschen schon einmal für mehrere Wochen gezielt auf ein bestimmtes Genussmittel oder Konsumgut. In der Verzichtsrangliste ganz oben stand Alkohol, gefolgt von Süßigkeiten und Fleisch. Vielen geht es demnach vor allem um gesundheitliche Aspekte.
Auch der Wunsch, weniger zu rauchen sowie weniger Medien zu konsumieren, spielte für die Menschen der repräsentativen Befragung zufolge eine große Rolle. Offenbar gibt es aber regionale Unterschiede. Besondern viele Fastewillige gibt es in Baden-Württemberg und Bayern.
Was bringt klassisches Fasten?
Beim klassischen Fasten, das nicht zwingend einen religiösen Hintergrund haben muss, wird für eine bestimmte Zeit völlig oder teilweise auf Essen verzichtet. Befürworter versprechen sich davon Wohlbefinden. Aber was passiert auf der körperlichen Ebene? Wenn der Körper keine oder weniger Nahrungsenergie erhält, stellt er sich auf den sogenannten Hungerstoffwechsel um: Der Stoffwechsel brennt dann auf Sparflamme. Der Organismus greift seine Energiereserven an, vor allem die körpereigenen Kohlehydratreserven in Leber und Muskeln, Körpereiweiß und -fett. Eine klassische Fastenkur dauert meist sieben bis zehn Tage.
Hilft Fasten beim Abnehmen?
Grundsätzlich gilt: viel trinken. Auch Bewegung ist bei einer Fastenkur wichtig, um Muskelabbau vorzubeugen. Gerade wer strikt fasten will, sollte zuerst mit einem Arzt sprechen. Das gilt vor allem bei Vorerkrankungen. Kindern, Schwangeren und Stillenden wird vom Fasten generell abgeraten.
Wer abnehmen möchte, dem hilft Fasten indessen nur bedingt. Wer dauerhaft Gewicht verlieren will, muss seine Ernährung grundsätzlich umstellen und sich ausreichend bewegen. Eine Fastenzeit kann jedoch ein Einstieg sein.