Wenn am 6. Mai Charles zum König von Großbritannien gekrönt wird, dann ist dies auch eine Verbeugung vor der Heiratspolitik von Sachsen-Coburg und Gotha. Denn ein gehöriger Teil der Vorfahren von Charles stammt aus diesem Herzogtum. Dessen Vorläufer reichen zurück bis zu Ernst I. von Sachsen-Gotha (1601–1675) und vier seiner Söhne, die auf vier verschiedenen Familienpfaden über die nachfolgenden Herzoghäuser Hildburghausen, Meiningen, Gotha und Coburg allesamt Charles’ Ahnen sind. Der bekannteste dieser Pfade führt nach Coburg, der südlichen Residenz des Doppelherzogtums, zu dem Coburg und Gotha 1826 fusioniert waren. Die englische Queen Victoria, deren Mutter Victoire Coburgerin war, hatte 1840 deren Neffen, den Prinzen Albert von Sachsen-Coburg, und Gotha geheiratet – eine Liebesgeschichte, die bis heute nachwirkt.