In dem 1992 eröffneten Eisenacher Werk war früher unter anderem der Corsa gebaut worden, bevor 2019 der Schwenk auf die erste Generation des Grandland kam. Im vergangenen Jahr lief der laut Werksleiter Jörg Escher etwa 62.000 Mal vom Band.
Die Mitarbeiterzahl in Eisenach war in den vergangenen Jahren sukzessive gesunken: Im Jahr 2014 sprach das Unternehmen noch von 1600 Beschäftigten, vergangenes Jahr noch von 1200 und aktuell von 1100. Im Februar noch hatte es in dem Werk Kurzarbeit gegeben, weil die Nachfrage nach dem derzeit dort gefertigten Grandland-Modell im Zuge des Produktwechsels zurückging. Das soll mit dem neuen Modell passé sein.
Thüringer Zulieferer zeigen sich enttäuscht
Aus Sicht des Geschäftsführers des Branchennetzwerks Automotive Thüringen, Rico Chmelik, hat das Eisenacher Opel-Werk zwar Strahlkraft für die Region. Die Einführung des neuen Modells sichere das Werk für mindestens zehn Jahre ab. Für die Thüringer Zulieferer sei das Werk in Eisenach aber weitgehend unbedeutend. Erwartungen an eine neue, lokale Lieferantenstruktur seien nicht erfüllt worden.
So sollen etwa die Batteriezellen für den neuen Grandland künftig nicht etwa aus der großen CATL-Fabrik am Erfurter Kreuz kommen, sondern von einer der Gigafabriken des Zell-Herstellers ACC, an dem Stellantis beteiligt ist, in Kaiserslautern, so der Eisenacher Werksleiter Escher. Strom für das Werk soll künftig auch vor Ort produziert werden: Opel plant in Eisenach einen 14 Hektar großen Solarpark, der laut Escher zumindest an Sonnentagen das Werk zu 100 Prozent versorgen können soll.
Opel-Chef ruft zu Wahl auf
Markenchef Huettl rief angesichts der anstehenden Wahlen in Thüringen am Dienstag auch zum Urnengang auf. Opel sei ein internationales Unternehmen und positioniere sich klar gegen Rassismus und Ausgrenzung. Zudem profitiere das Unternehmen stark von der Europäischen Union und habe gute Verhältnisse mit den bisherigen Thüringer Landesregierungen gehabt. "Nutzen Sie also bitte die anstehenden Wahlen und gehen sie wählen." In Thüringen finden demnächst Kommunal- und Europawahlen statt. In Umfragen zur Landtagswahl am 1. September war die AfD zuletzt mit Abstand die stärkste Kraft.