Es dauerte damals keinen Tag, als Bürger bemerkten, dass am Radweg zwischen Ritschenhausen und Neubrunn eine Sitzbank fehlt. Schnell war vor anderthalb Jahren klar, dass die Bank zwar Beine, aber keine Füße zum Weglaufen hat. Sie musste von jemanden mit Ortskenntnis entwendet worden sein. Nach anonymen Hinweisen fand sich auch der Dieb. In dessen Garten stand die Bank, die der Gemeinde gehört. Bürgermeister Felix Winkel hatte gleich nach deren Verschwinden Anzeige bei der Polizei erstattet. Später ging er besagtem Hinweis nach und schaute mit dem Gemeindearbeiter vor Ort. In dem angegebenen Garten erkannte er die Bank eindeutig als Eigentum der Gemeinde. Denn die war einst von einem Mitarbeiter entworfen worden, in ihrer Form nicht zu verkennen. Auch waren nach der Demontage die Spuren des Überlackierens an dem Sitzmöbel deutlich zu sehen. Am vorigen Mittwoch kam es nun am Amtsgericht Meiningen zur Verhandlung des Falls. Der wegen Diebstahl angeklagte Bürger erschien nicht vor Gericht. Er hatte zusammen mit seinem Rechtsbeistand abgesagt, weil er die Tat letztlich eingestand. Auch gegen das zu erwartende Strafmaß wolle er nicht vorgehen, lautete die Erklärung vorab.