Erfurt - Eigentlich will Andreas Bausewein schon seit einer Viertelstunde weg sein; auf dem Weg zum nächsten Termin. Aber er steht noch immer nicht weit von dem Platz entfernt, an dem noch in diesem Jahr der Grundstein für den ersten Moschee-Neubau in Thüringen gelegt werden könnte. Gesprächsfetzen fliegen durch die Luft, die klar machen: Bausewein spricht noch immer mit Einwohnern seiner Stadt, die überhaupt nicht begeistert sind von den Plänen der Ahmadiyya-Muslim-Jaamat-Gemeinde, in Thüringens Landeshauptstadt ein muslimisches Gotteshaus zu errichten. Es ist das erste derartige Projekt im Freistaat. Der Bundesvorsitzende der Vereinigung, Abdullah Uwe Wagishauser, mag auf der Pressekonferenz, von der Bausewein gerade kommt, freilich sagen: "Das Gebäude ist kein Protzbau. Wir bauen kleine, schnuckelige Moscheen." Die etwa zwanzig, dreißig Menschen, die sich hier draußen versammelt haben und Erfurts Oberbürgermeister abpassen, glauben das nicht. In einem der Gesprächsfetzen geht es um "religiöse Indoktrinierung".