Sterbehilfe

... ist in Deutschland nur in sehr engen Grenzen legal. Vereine, Einzelpersonen und Firmen, die Beihilfe zum Suizid anbieten, machen sich damit strafbar. Seit Ende 2015 gilt ein Gesetz, wonach bis zu drei Jahren Haft drohen, wenn etwa einem unheilbar Kranken geschäftsmäßig ein tödliches Medikament gewährt wird. Der neue Strafrechts-Paragraf wurde damals nach langer, kontroverser Debatte mit knapper Mehrheit vom Bundestag beschlossen. Straffrei bleibt die Beihilfe zur Selbsttötung nur dann, wenn sie individuell und im Einzelfall erfolgt - etwa durch einen Angehörigen oder den Arzt (gemäß der medizin-ethischen Richtlinien). Somit sind Sterbehilfe-Vereine oder -Berater in Deutschland illegal.

Erlaubt ist aktive Sterbehilfe weltweit nur in wenigen Ländern, darunter Holland, Belgien, Luxemburg, die Schweiz, Kolumbien und einige US-Bundesstaaten.

Hospize

... haben nichts mit Sterbehilfe zu tun, sondern sind Einrichtungen, die sich auf die Betreuung Todkranker spezialisiert haben. Nach wie vor sind sie eine Seltenheit. In Thüringen gibt es sechs stationäre Hospize, in Bayern 18, in Sachsen acht.

Die Hospize mit festen Häusern und hauptamtlichen Mitarbeitern in Südthüringen, Oberfranken und der weiteren Umgebung:

Bad Berka: Mit zwölf Plätzen war es 2005 das erste stationäre Hospiz Thüringens. Betreiber ist das Trägerwerk Soziale Dienste Wohnen.

Bayreuth: Das Albert-Schweitzer-Hospiz ist eine Gemeinschaftseinrichtung der Diakonie mit anderen. Das Haus mit 18 Plätzen besteht seit 2008.

Chemnitz: Dort gibt es ein 16-Betten-Haus in Trägerschaft eines Vereins.

Coburg: Dort ist ein Hospiz im Bau, für das der Verein "Lebensraum - Ein Hospiz für Coburg" lange gekämpft hat. Eröffnung soll 2017 sein.

Eisenach: Das Hospiz St. Elisabeth mit zwölf Plätzen wird von der katholischen Caritas getragen.

Erfurt: Christliches Hospiz St. Martin,

getragen von einem kirchlich-ökumenischen Freundeskreis. Es besteht seit dem Jahr 2011. Zehn Plätze.

Erlangen: Hier gibt es das Hospiz in der Diakonie am Ohmplatz mit zwölf Plätzen.

Fulda: Das Hospiz St. Elisabeth steht unter der Trägerschaft katholischer Organisationen, es hat acht Plätze.

Meiningen: Das Hospiz "Dr.-Jahn-Haus" mit zwölf Plätzen ist eine 2011 gegründete Einrichtung der geriatrischen Fachklinik an der Werra. Träger ist das Sozialwerk Meiningen.

Nürnberg: Das "Hospiz im Mathilden-Haus" mit zwölf Plätzen wird von der Diakonie betrieben, die Caritas unterhält das "Xenia" (zehn Plätze).

Naila: Seit 2009 gibt es das Hospiz in der oberfränkischen Stadt unter der Trägerschaft der Diakonie. Es sind acht Plätze vorhanden.

Tambach-Dietharz: Im Thüringer Wald bei Gotha gibt es das einzige Kinderhospiz weit und breit.

Ambulante Hospizdienste

... leisten ehrenamtliche Sterbebegleitung in Kliniken, Palliativstationen oder daheim. Im Raum Oberfranken/Südthüringen gibt es solche Dienste in Arnstadt, Bad Salzungen, Coburg, Forchheim, Haßfurt, Hildburghausen, Hof, Ilmenau, Kronach, Lichtenfels, Marktredwitz, Meiningen, Naila, Neuhaus/Rwg., Schmalkalden, Selb, Sonneberg, Suhl, Tirschenreuth und Wunsiedel. Sie sind meist als Verein organisiert. Je nachdem liegt ihr Schwerpunkt in ambulanter Beratung, Palliativmedizin, oder sie unterstützen die stationären Hospize. Die Dienste werden von den Kassen bezuschusst, für die Mitarbeiter gibt es Kurse und Betreuung.

www.wegweiser-hospiz-palliativmedizin.de (deutschlandweit)

www.bhpv.de (Bayern)

www.hospiz-thueringen.de