Dass der Markt der Möglichkeiten in grüner Oase mehr als eine reine Messe sein will, dafür sorgt schon der Veranstaltungsort Schlosspark. All jene, die sich für den lauschigen Platz an der Werra sowie für die rund 100 Aussteller und das breite Unterhaltungsangebot offen zeigten, und dies taten tausende Besucher von Freitag bis Sonntag, konnten eine Menge lernen, erfahren und erleben. Übrigens bis auf die musikalischen Abendveranstaltungen im Marstall- hof gab’s das alles zum Nulltarif.

Wer beispielsweise noch nicht wusste, dass er zum Mähen eines großen Gartens keinen Mähdrescher für 350 000 Euro braucht, sondern diese Arbeit Tag und Nacht auch von einem Automower verrichten lassen kann, der je nach Ausführung 1200 bis 4000 Euro kostet, der war am Stand der Firma Luge richtig, die Land-, Kommunal- und Forsttechnik in Wasungen vertreibt. Geschäftsführer Sebastian Luge erklärte, dass sein Akku betriebener Roboter von Husqvarna extrem leise ist, Hindernissen ausweicht, selbstständig die Ladestation anläuft, wenn der Strom zur Neige geht und seine Runden auf einem Areal dreht, welches mit einem in die Erde eingelassenen dünnen Kupferkabel unsichtbar abgegrenzt wird. Der Roboter in vier verschiedenen Größen ist ein Verkaufsschlager. Oder wie es der Geschäftsmann ausdrückt: „Stückzahlenmäßig verkauft sich der Rasenmäher besser, umsatzmäßig der Mähdrescher.“

Die Kuriosität erzählte Luge am Rande. Anders als beim herkömmlichen Rasenmäher oder Gartentraktor bekommt der selbstständig arbeitende Roboter von fast allen Besitzern einen Namen. Er wird so zu Rudi, Erika oder Hans und damit als stromernder Gärtner automatisch zu einem Familienmitglied. Wie die schöne neue Gartenwelt drüber hinaus aufgehübscht werden kann, zeigte Pascal Teipel von der Firma Tangoo aus Strullendorf. Tangoo hat sich auf Rankzierstäbe aus Edelstahl und tierische Keramik spezialisiert. Bunt angemalte Gänse, Katzen, Mäuse, Raben und auch Eulen fanden zahlreiche Liebhaber. Denn, was vielleicht auch noch nicht jeder weiß: Ein Garten mit Pep ist heute nicht einfach nur grün. „Wir sind normalerweise mit unseren Produkten nicht auf Kleinmärkten. Aber hier ist es ganz toll“, lobte Teipel, zum ersten Mal in Meiningen, den Standort.

Das sind Worte, die man öfter zu hören bekam. Michael Peter, der Vorsitzende des Eisenacher Automobilclubs, der mit einem Tross von 30 Oldtimern über den Markt durch den Schlossinnenhof und anschließend quer durch den Park kurvte, schwärmte: „Meiningen ist traumhaft. Die Parkwelten und die Symbiose mit den Dampfloktagen, die sehr freundliche Genehmigungsbehörde in der Stadtverwaltung, das alles ist toll.“ Oldtimerfreunde aus ganz Deutschland nehmen an dem Korso teil. Sie lassen es sich nicht nehmen, Meininger Hütes in den Schlossstuben zu verspeisen, bevor sie wieder aufs Gaspedal traten.

Wer sich für die Zubereitung der echten Hütes interessierte, konnte sich im Marstall bei Holle Silke Rammig in die geheime Rezeptur einweihen lassen und auch gleich selbst die wichtigsten Handgriffe vom Kartoffelreiben bis zum Masseschlagen umsetzen. Wer mehr auf Grillspezialitäten stand, für den hatte Michael Ansky eine innovative Neuheit – den rauchfreien Holzkohlegrill, der unter dem Markennamen LotusGrill gehandelt wird. Gesund, einfach, sicher, schnell, mobil und flexibel ist zusammengefasst all das, was den Unterschied ausmacht. Das trommelgroße Teil, eine Weiterentwicklung des vietnamesischen Straßengrills, passt auf jeden Tisch und kann vor allem auch auf einem Balkon betrieben werden. In verschiedenen Farbvariationen gibt’s den LotusGrill mit Zubehör für rund 150 Euro auch im Internet.


Die große Kunst der Parkwelten ist es, verschiedene Aussteller und Bereiche zusammenzuführen. Haus, Garten, Freizeit, Gesundheit, Kunsthandwerk und Genüsse fusionierten ein Wochenende lang mit der Präsentation von Institutionen, Vereinen und Verbänden. Das Thüringer Forstamt mit seinen sehr schön aufgemachten Lern- und Spielangeboten war ein beliebter Anlaufpunkt für Kinder und Jugendliche. Erwähnen darf man auch die Stadt Meiningen, die sich erstmals mit ihrem Stadtservice, insbesondere der modernen Reinigungstechnik, beteiligte und Neugierigen Einblicke in die Fahrzeuge gewährte.

Die Mega-Event-Geschäftsführerin Barbara Wagner, Veranstalterin der Parkwelten, sieht in einem breitenwirksamen Auftreten den Erfolg der Messe. Mit Masse, sprich mit noch mehr Ständen, lässt sich ihrer Ansicht nicht punkten. „Je mehr Aktionen ein Stand bietet, desto attraktiver für das Publikum wird der Ausstellungsstandort“, sagt sie nach einem gelungenen Wochenende. ob