Neuhaus am Rennweg - "Aim - Fire - Reload!" Laut schallten die Kommandos über die Schützenanlage in der Wulst. Zwischen weißen Zelten exerzierten Soldaten. Elegante Damen flanierten über die Wiese. "Eine Hommage an die Kämpfer des amerikanischen Bürgerkrieges ist dieses Treffen, vor allem an die beteiligten deutschen Auswanderer", erklärte Volker Koschnitzki, der seitens des Westernclubs Crazy Ranch die Organisation der Veranstaltung managte.

Viele historische Details hatte Captain Christian Letz dazu parat. Zum Beispiel die Tatsache, dass die North Carolina Truppen, die er und seine Mannen verkörperten, im Bürgerkrieg den größten Blutzoll zahlen mussten. Zwei deutschstämmige Kompanien waren darunter. Auch heute gibt es noch viele Deutsche in den USA, ergänzte Corporal Volker Rilk, der mit Gleichgesinnten und Unterstützung durch die Crazy Ranch in Waltershausen gerade eine ähnliche Einheit aufbaut. Sergeant Michael Herr aus Friedrichroda betonte die Freude am Hobby und die historischen Hintergründe.

Die Gekelers aus Münsingen sind als Mitglieder der Interessengesellschaft "Old Bison" bestrebt, die Geschichte der deutschen Auswanderer mit all ihren Facetten darzustellen und vorm Vergessen zu bewahren. Und irgendwie, da waren sich alle einig, ist das Zusammensein bei so einem Treffen ein bisschen wie Urlaub. Man tauscht Erfahrungen aus im Zelt, auf selbstgebauten Stühlen mit "Bärenfell"-Polster. Und die Damen, oft über Countryfeste oder Tanz-Events zu diesem Hobby gekommen, sind in ihren teils selbst geschneiderten Kleidern das Sahnehäubchen auf dem Stück gelebte Geschichte.