Zwei 23 und 25 Jahre alte Brüder hatten sich zuvor trotz Hausverbot Zutritt zum Gebäude verschafft, um dort die aus Syrien stammende Großfamilie zu treffen. Mitarbeiter des Wachdienstes forderten die Brüder auf, zu gehen. Dem kamen die Männer allerdings erst nach einem Schlag gegen den Arm eines Wachschützer und beleidigenden Gesten nach, wie die Polizei mitteilte.

Die inzwischen alarmierte Polizei traf die Männer nahe der Unterkunft an und stellte ihre Personalien fest. Das sei noch problemlos verlaufen, so ein Polizeisprecher. Als die Familienmitglieder dann allerdings die Polizei bei den Brüdern sah, stürmten sie "hoch erregt" auf die Straße. Daraufhin hätten auch die beiden Brüder beschlossen, die Arbeit der Polizei zu behindern. Sie zogen Teile ihrer Oberbekleidung aus, warfen sie auf den Asphalt und behinderten den Straßenverkehr, indem sie sich selbst auf die Fahrbahn stellten. Zudem hätten sie sich selbst kratzend blutige Verletzungen an Hals und Oberkörper zugezogen.

Um sie daran zu hindern und eine Versorgung durch den Notarzt zu ermöglichen, fesselten die Beamten kurzzeitig die beiden Männer, so die Polizei. So sei auch mit einem 19-jährigen Bruder der beiden verfahren worden, da dieser massiven Widerstand gegen die polizeilichen Maßnahmen leistete.

Von den restlichen Familienmitgliedern wurden anschließend auch noch drei Schwestern im Alter von 11 bis 15 Jahren auffällig. Die 51-jährige Mutter sowie die drei Brüder kamen in Polizeigewahrsam, die drei Schwestern wurden noch am Abend in die Obhut des Jugendamtes übergeben. Die Polizei leitete Ermittlungsverfahren gegen die Familienmitglieder wegen vorsätzlicher Brandstiftung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, vorsätzlicher Körperverletzung und Beleidigung ein.

„Wir werden so ein Verhalten nicht dulden. Wer sich nicht an die Spielregeln hält, hat nach meiner Ansicht seinen Anspruch auf Asyl in Deutschland verwirkt“, so die klaren Worte von Landrat Peter Heimrich. cob/any