Dippach - In der Kaligemeinde Dippach wurden wenige Jahre nach Kriegsende von Idealisten wie Fred Reichwein die närrischen Feste auf den Weg gebracht, der Verein ist inzwischen ein halbes Jahrhundert alt. So besteht reichlich Erfahrung und Manpower, um - zum wiederholten Mal - das Kreistreffen der Jecken auszurichten. Für die zahlreichen Gastvereine gab das viel Stoff zum Gratulieren. Die Grüße des Wartburgkreises samt einer kleinen Finanzspritze überbrachte der 1. Beigeordnete Udo Schilling (CDU). Der Vizechef des Landesverbandes Martin Krieg verriet, mit dem Balkan-Express angereist zu sein - ist er doch zugleich Präsident des Wasunger Carnevals Clubs. Die Dippacher Gastgeber geben sich übrigens mit dem Tellerrand nicht zufrieden: Am Vortag der Werkstatt hatte bereits eine gut besuchte Benefizveranstaltung stattgefunden, die stattliche 3500 Euro zugunsten des Hospiz Mitteldeutschland einbrachte. Was die Karnevalisten der Wartburgregion am ersten Samstag nach Aschermittwoch mitbringen, ergibt schon eine Art Leistungsschau; schließlich will sich keiner blamieren. Andererseits wollen die Jecken auch noch mal unter ihresgleichen richtig abfeiern. Darauf ergeben sich eigene Erfahrungen und Regeln - zum Beispiel der sparsame Einbau von Büttenreden, schon weil sie oftmals viel Lokalkolorit aufweisen, das sich auswärtigen Gästen kaum erschließt. Trotzdem verzichteten die Gastgeber nicht auf das Genre, und ihr Urgestein Hein konnte unter anderem berichten, dass ihm neuerdings beim Anblick von Hunden das Wasser im Mund zusammenläuft, da die neue Zahnprothese in China hergestellt wurde. Gesungen wurde schon etwas mehr: Dippachs Hofsängerin Emelie stimmte zur Aufwärmung den DCV-Karnevalsschlager an, und ein närrischer Chor war aus Creuzburg angereist.