Nach vorläufigen Berechnungen seien 2015 etwa 1,68 Millionen Euro für den Bau von Radwegen an Landesstraßen aufgewendet worden, sagte eine Sprecherin des Verkehrsministeriums. Für Radwege an Bundesstraßen in Thüringen standen weitere 2,6 Millionen Euro bereit.

Da die Schlussabrechnung für das Kalenderjahr noch nicht vorliege, könnten sich diese Zahlen noch leicht verändern, hieß es. Nicht enthalten in den Zahlen sind die Ausgaben von Städten und Gemeinden für den Bau von Radwegen auf ihrem Terrain.

Unter anderem wurden 7,7 Kilometer Radweg zwischen Dermbach und Weilar (Wartburgkreis) freigegeben. Die 2015 an Landesstraßen für den Verkehr freigegeben Radwege haben den Angaben zufolge eine Gesamtlänge von 16,2 Kilometern, an Bundesstraßen sind es 13,8 Kilometer.

Vor allem die Grünen hatten während der Koalitionsverhandlungen darauf gedrungen, den Ausbau des Radwegenetzes festzuschreiben. Der verkehrspolitische Sprecher der Grüne-Fraktion im Landtag, Roberto Kobelt, sagte, weil sich die bisherigen Regierungen sehr stark auf den touristischen Radverkehr konzentriert hätten, sehe seine Partei vor allem im Alltagsradverkehr Nachholbedarf. Für dessen Ausbau wollten sich Grünen auch 2016 einsetzen. Kobelt: «So bieten Schnellradwege die Möglichkeit, auch Strecken bis circa 20 Kilometer im Alltag zu überwinden und damit auch das Pendeln zwischen benachbarten Städten zu ermöglichen.»

Die Sprecherin des Verkehrsministeriums sagte, aus Sicht des Ressorts von Birgit Keller (Linke) sei es weiterhin richtig, Radwege für Fahrten zur Schule oder zum Einkaufen von touristischen Radwegen zu trennen.

Welche Radwege 2016 ausgebaut werden sollen, stehe noch nicht fest, sagte die Sprecherin. Die Pläne dazu seien noch in Arbeit. Allerdings gebe es schon einen Finanzrahmen. Für Bauarbeiten an Landesstraßen wolle der Freistaat insgesamt 2 Millionen Euro und im Jahr 2017 3 Millionen Euro ausgeben. Bei den Radwegen an Bundesstraßen plane man derzeit mit Investitionen von etwa 1 Million Euro für 2016.