Lauscha - Drachen steigen lassen, das ist beileibe nicht nur "Kinderkram". In Lauscha ist Firmeninhaber Uwe Scheler vermutlich der größte Drachen-Fan. Er besitzt jede Menge davon, in den unterschiedlichsten Größen und Formen. Immer wieder kommt ein neues Stück zu seiner umfangreichen Sammlung hinzu. Was ihm selbst Spaß macht, nämlich die bunten Gesellen hoch in die Lüfte steigen zu lassen, das macht natürlich noch viel mehr Freude in Gemeinschaft anderer Drachen-Fanatiker.

Und so organisiert Scheler inzwischen alljährlich ein großes Drachenfest. Was anfangs vor allem Kunden und Mitarbeiter anlockte, hat sich inzwischen zum Geheimtipp für Freunde des Drachensteigens aus Lauscha und Umgebung gemausert. Trotz Nebel und wolkenverhangenem Himmel strömten am Samstagnachmittag ganze Scharen von Drachen-Begeisterten zu den mittlerweile gut bekannten Wiesen auf dem Steinigen Hügel. Sie kamen mit Kinder- oder Bollerwagen und zahlreichen Vierbeinern, mit Freunden oder ganz in Familie, zu Fuß oder im Auto. Lauschaer standen schließlich neben Neuhäusern und Steinachern und schauten gebannt in den drachenbevölkerten Himmel.

Die weiteste Anreise hatten vermutlich Drachenfans aus Korbach in der Nähe von Kassel. Organisator Scheler allerdings vermutet, dass sogar Schweden unter seinen Gästen waren. Denn immerhin fanden sich in der Drachen-Spenden-Kasse auch schwedische Kronen. Mitgebracht hatten die Drachenfestbesucher vor allen Dingen gute Laune, die meisten auch einen eigenen Drachen. Wer keinen eigenen Flieger im Gepäck hatte, dem half Organisator Scheler gerne aus. Nach einer kurzen musikalischen Einstimmung durch Rudolf Müller-Löb tummelten sich schließlich am Himmel wieder einmal Schmetterling und Fledermaus, Kobra und Adler, diverse Märchenfiguren und sogar ein riesiger Winnie Puuh samt Honigtopf. Am Boden bot ein Schwedenfeuer die Möglichkeit, sich aufzuwärmen.

Denn schließlich war der kräftige Wind zwar gut für die Höhenflüge der Drachen, den Drachenlenkern und ihren Zuschauern fuhr er teilweise aber mächtig in die Glieder. Da kam Christian Kleinteich mit heißem Tee und Glühwein gerade recht. Den Neuhäuser Hotelier hatte Scheler diesmal zur Verköstigung der munteren Gesellschaft ins Boot geholt. Es gab Bratwurst, Gulasch und leckeres Stockbrot, an dem nicht nur die Kinder viel Spaß hatten. Dass es auch im nächsten Jahr wieder ein Drachenfest auf der Eller geben wird, ist für Organisator Scheler auf Grund des ständig wachsenden Zuspruchs gar keine Frage. Möglich ist eine solche Veranstaltung allerdings nur mit zahlreichen fleißigen Helfern, die auch diesmal dankenswerterweise zum Gelingen des munteren Treibens beitrugen.