Erfurt/Meiningen/Nordhausen - Sonne satt und viel Hitze haben den Thüringer Freibädern in dieser Saison ein deutliches Besucherplus beschert. Viele Bäder sind an einigen Tagen sogar an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) ergab. Volle Becken, überfüllte Liegewiesen und Parkplätze erinnerten vielerorts an den Jahrhundertsommer 2003.

«Seit vielen Jahren mal wieder eine Super-Saison», freute sich etwa Petra Bauersachs, Sprecherin der Stadtwerke Meiningen. Im Strandbad Breitungen und im Freibad Schwarza hätten sich die Besucherzahlen auf 19 900 beziehungsweise auf 2600 verdoppelt. Im Meininger Freibad tummelten sich 36 000 Menschen - 20 000 waren es im Vorjahr.

Deutlich mehr Badelustige verzeichneten auch die Erfurter Stadtwerke. «Bisher 193 000 statt 131 000 Besucher in Vorjahr - wir sind zufrieden», sagte Unternehmenssprecherin Christine Karpe. Im Freibad Möbisburg habe sich die Zahl auf 22 086 verdoppelt, im Dreibrunnenbad wurden 19 587 Besucher (10 679) gezählt. Ins Strandbad Stotternheim seien 50 6276 (31 590) und ins Nordbad 100 835 (77 944) Badegäste gekommen.

Die Betreiber der beiden Jenaer Freibäder verzeichneten mehr als 127 000 Gäste. «Im Ostbad haben wir mit 77 000 die höchste Zahl seit dem Jahr 2000 erreicht», sagte Anja Tautenhahn, Sprecherin der Stadtwerke Jena. Im «Südbad» wurden bisher 50 000 Besucher gezählt. Von 6000 auf 12 000 konnte das Salzaquellbad seine Besucherzahl erhöhen. «Wir freuen uns über eine unfallfreie Saison», sagt Jens Eisenschmidt, Geschäftsführer der Badehaus GmbH Nordhausen. In den Bielener Kiesgewässern wurden 18 000 Badegäste gezählt - 4000 mehr als im Vorjahr.

«Wir liegen schon jetzt klar über dem Vorjahresniveau», weiß Altenburgs Stadtsprecher Christian Bettels. Im Freibad seien 38 000 (32 000) Badelustige gezählt worden. Wenn voraussichtlich am 13. September die Freibadsaison beendet werde, öffne sofort die Schwimmhalle. Derzeit gibt es dort nur das Schulschwimmen.

Auch im Sozialministerium zeigte man sich mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden. «Trotz hoher Temperaturen gab es kaum Probleme mit der Wasserqualität», sagte Ministeriumssprecher Daniel Steiner in Erfurt. Lediglich der Lützsche-Stausee nahe Oberhof habe für kurze Zeit gesperrt werden müssen. In vielen der 41 natürlichen Badegewässern und 167 Freibädern ist die Badesaison fast unfallfrei verlaufen.

Nach dpa-Informationen sind seit Mai 2015 vier Menschen in Thüringer Gewässern ertrunken. 2014 waren es drei. Thüringen gehört nach Angaben der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) zu den Bundesländern mit den wenigsten Ertrunkenen.

Die Saison geht vielerorts am 13. und 14. September zu Ende. Bereits am ersten September-Wochenende schließen das Dreibrunnenbad Erfurt und das Freibad Möbisburg. Für das Südbad in Jena gibt es die Option, bei sommerlichen Wetter die Öffnungszeit zu verlängern. Traditionell am längsten hat der Bergsee Ratscher bei Schleusingen geöffnet, wo Anfang Oktober die Saison zu Ende geht.