Hildburghausen Nach langer Pause wieder Dorffest

Von Karin Schlütter

Die Rappelsdorfer Jugend hat's drauf. Gemeinsam mit vielen Helfern hat sie nach längerer Pause ein Dorffest organisiert. Und da war richtig was los.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Schleusingen-Rappelsdorf - Ausgelassen tobten die kleinen Besucher Sonntagnachmittag auf der Festwiese am alten Saal. Ob auf der kleinen Hüpfburg mit Rutsche, beim Büchsenwerfen, Eierlaufen, Sackhüpfen, Torwandschießen - für die Kinder gab es keine Langeweile. Auch am Schminkstand war reger Betrieb. Währenddessen saßen die Großen unterm schützenden Sonnendach und spendeten der Big Band der Schleusinger Stadtkapelle, die "ne tolle Mucke macht", wie ein Festgast bemerkte, viel Applaus.

Einst war Rappelsdorf für seine volkstümlichen Nachmittage bekannt. Doch dann war jahrelang nichts mehr, außer Schlachtfest, Kermes und Doppelkopf.

Nun hat sich Rappelsdorf nach langer Pause wieder zum Dorffest aufgerappelt. "Und das", lobt Ortsteilbürgermeister Wolfgang Härtel, ist der Jugend zu danken. Genauer gesagt, dem Freizeitverein und der Kirmesgesellschaft. Aber da steckt eben viel Jugend drin.

Sarah Langguth ist 23 Jahre, Kermesmutter und stellvertretende Vorsitzende des Freizeitvereins. Sie ist sozusagen die Regisseurin des Ganzen. "In zwei Jahren hat Rappelsdorf das 700-jährige Ortsjubiläum. Das soll groß gefeiert werden", erzählt sie, "und wir haben uns gesagt, dass wir schon mal ein Dorffest gestalten, aber das klein halten wollen. Sozusagen als Übung."

Die Übung ist bestens gelungen, auch weil "wir ganz viele Helfer hatten, die uns unterstützten" betont Sarah, "ob es die Jagdgenossenschaft ist oder die Frauen aus dem Dorf, die ganz viele Kuchen und Torten gebacken haben, oder der Schleusinger Angelverein. Er hat uns die kleine Hüpfburg und andere Sachen zur Verfügung gestellt."

700 Jahre Rappelsdorf

Schon beim Tanzabend mit "Heggae Live" am Samstag war der alte Saal voll, freute sich Sarah und auch der Frühschoppen am Sonntag wurde gut angenommen. Doch die Krönung war der Sonntagnachmittag, zu dem auch viele Besucher aus den umliegenden Orten kamen und hier gesellige Stunden vollbrachten.

Der alte Saal erlebte so seine Renaissance, obwohl am Sonntag bei schönem Sommerwetter die meisten draußen saßen. "Der ist genau richtig für unsere Größenordnung mit 120 bis 150 Plätzen. Er ist 1907 erbaut worden und wer ihn in der kalten Jahreszeit nutzt, muss die großen Kachelöfen heizen." Aber an diesem Sommersonntag heizte die Sonne und manch einer suchte sogar Abkühlung im Wasser der Schleuse, die neben der Festwiese vorbei floss. Und am Ende eines schönen Festes sagte Sarah: "Ich freue mich echt, dass es so gut angenommen wurde und so viele Leute gekommen sind."

Das wird die junge Leuten und ihre Helfer auch ganz bestimmt motivieren, in zwei Jahren 700 Jahre Rappelsdorf ganz groß zu feiern. Aber vielleicht gibt es auch schon nächstes Jahr wieder ein Dorffest, sozusagen als Generalprobe.

Bilder