Das Kind wird nach Angaben der Amtsärztin Elvira Krug in der Klinik behandelt. Es sei ein Einzelfall, der sehr ernst genommen werde, sagte sie.

Vom Kindergarten wurde den Eltern mitgeteilt, dass Kinder, die nicht an Masern geimpt sind, die Einrichtung für zwei bis drei Wochen nicht besuchen können. Am Mittwochmorgen hatten Mitarbeiter des Gesundheitsamtes die Impfausweise kontrolliert. Die Eltern waren am Dienstag aufgefordert worden, diese vorzulegen. Die meisten der Mädchen und Jungen seien ausreichend gegen Masern geimpft, hieß es.

Unsicherheiten habe es bei einigen Erzieherinnen gegeben. Um zu prüfen, ob deren Impfschutz ausreiche, werde derzeit noch deren Blut untersucht. Von den Blutwerten sei abhängig, ob die betroffenen Erzieherinnen weiter in der Einrichtung arbeiten könnten oder vorrübergehend ebenfalls zu Hause bleiben müssten.

Der letzte Masern-Fall war erst Ende April aus Weimar gemeldet worden. Hier war ein Student der Bauhaus-Universität daran erkrankt. In Thüringen sind in diesem Jahr so viele Menschen an Masern erkrankt wie noch nie seit Einführung der Meldepflicht. Sie gilt seit 2001. Die meisten gehen auf einen Krankheitsausbruch an einer freien Schule in Erfurt zurück, wo die Masern Ende Februar ausgebrochen waren und sich Kinder gegenseitig ansteckten. Allein rund 90 Erkrankungen entfallen auf Schüler dieser Schule und deren Umfeld. Seither waren laut Gesundheitsministerium in Erfurt bis Ende April 138 Fälle der Infektionskrankheit bei Kindern und Erwachsenen gemeldet worden. Den letzten größeren Masern-Ausbruch hatte es in Thüringen 2013 gegeben, damals erkrankten 51 Menschen. kat/cob