Erfurt - "Wir konzentrieren uns darauf, ihnen in den Schulen Angebote zu machen, Deutsch als Zweitsprache zu erlernen", sagte der Sprecher des Bildungsministeriums, Gerd Schwinger. Dies sei wichtig, damit sie dem Fachunterricht folgen und sich besser integrieren könnten. Das Ministerium rechnet mit steigenden Flüchtlingszahlen, vor allem aus islamischen Ländern. Etwa 4000 ausländische Kinder und Jugendliche lernen derzeit an Thüringens Schulen.

Die ersten 15 speziell qualifizierten Lehrkräfte arbeiten seit kurzem im Freistaat. Im Herbst startet ein zweiter Weiterbildungskurs für mindestens 70 Pädagogen.

In Erfurt und neuerdings auch in Weimar gibt es Lernkurse, in denen junge Flüchtlinge - aber auch Kinder von Zuwanderern und Menschen, die nur zeitweise in Thüringen arbeiten - in wenigen Monaten Deutsch lernen.

Vormittags besuchen sie diese Kurse, nachmittags sind sie mit den Kindern ihrer künftigen regulären Schulklassen zusammen, in die sie später wechseln werden. Sie nehmen schon an Projekten und Ausflügen ihrer künftigen Mitschüler teil.

Die Spannbreite der Deutschkenntnisse von Schülern "nichtdeutscher Herkunftssprache", wie es im Amtsdeutsch heißt, driftet weit auseinander. Pädagogen berichten von Schulanfängern, die gutes Alltagsdeutsch sprechen, sowie von 15-Jährigen, die noch nie eine Schule besucht haben und weder Lesen, Schreiben noch Deutsch könnten. dpa