Suhl - Die Masern-Welle in Thüringen hat auch die Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge auf dem Suhler Friedberg erfasst. Wie das Migrationsministerium am Freitag bestätigte, sind Anfang vergangener Woche bei zwei Kindern in der Unterkunft Masern festgestellt worden. „Die Kinder sind im Suhler Klinikum behandelt, aber inzwischen wieder geheilt entlassen worden“, sagte Ministeriumssprecher Oliver Will. Es bestehe keine weitere Ansteckungsgefahr.

Wegen der beiden Patienten war das Suhler Flüchtlingsheim mit seinen 1200 Plätzen vorübergehend unter eine Art Quarantäne gestellt worden. Es seien seitdem keine Flüchtlinge auf die Landkreise verteilt worden, so wie es eigentlich regelmäßig der Fall ist, sobald Asylbewerber ihre erste Anhörung hinter sich haben. Dieser einstweilige Stopp war der Grund dafür, dass man in einigen Orten (etwa in Schönbrunn im Lkr. Hildburghausen) jüngst vergeblich auf bereits angekündigte Zuzügler wartete. Ab Montag würden die Sperren aufgehoben und die Umzüge weitergeführt, sagte Will. In Thüringen sind heuer landesweit rund 30 Masernfälle registriert worden nach null im Jahr 2014 und 51 im Jahr davor.

Jeder in Thüringen eintreffende Flüchtling wird bei der Ankunft in der Erstaufnahme-Zentrale in Eisenberg ärztlich untersucht – auch auf etwaige Impfungen und Infektionen. Stelle man Impflücken fest, werde gegen Mumps, Masern, Röteln, Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Kinderlähmung und das Pfeiffer-Influenza-Bakterium geimpft, erklärte der Sprecher. er