Meiningen - Samstagmorgen kurz vor 9 Uhr - es ist kalt und regnet leicht. Im Bleichgraben unweit der Volkshausbrücke sind einige Männer mit Watthosen oder Neoprenanzügen im Wasser zugange. Sie werden von neugierigen Zuschauern beobachtet. Schritt für Schritt bewegt sich Oliver Langer mit einem Elektrokescher in einem der beiden Bleichgraben gegen die Strömung in dem Wasser. Hinter ihm aufmerksame Mitstreiter mit Keschern und Behältern. "Seht ihr den Schwarm? Gleich geht's rund. Macht Euch bereit", sagt er und schon glitzert es im Wasser auf. 15 bis 20 silberfarbene Fische werden plötzlich im Bleichgraben sichtbar. Schnelle Reaktion ist gefragt, da die Fische nur ein bis zwei Sekunden von einem leichten Stromschlag von 150 bis 500 Volt betäubt sind. Vorsichtig nehmen die Helfer sie mit ihren Keschern auf und entleeren diese in Tonnen. Die Fische sind längst wieder putzmunter und schlagen wild um sich - doch ein Entkommen gibt es nicht mehr.