Zella-Mehlis Was für ein Anstieg

Theo Schwabe

Die Corona-Pandemie lässt die Zahlen explodieren - im positiven Sinne: Nach gut 50 Startern bei der Premiere vor einem Jahr flitzen 2020 beim Zella-Mehliser Treppenlauf mehr als 150 Sportler die 190 Stufen hinauf.

 
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Zella-Mehlis - Die zweite Offene Stadtmeisterschaft im "Treppenlauf" in Zella-Mehlis hat am Freitag für reichlich staunende Gesichter gesorgt. "Mit so einem enormen Zuspruch an hochmotivierten Nachwuchswintersportlern bis hin zu den Senioren aus allen Vereinen des Thüringer Skiverbandes sowie einigen Leichtathleten hatten wir wahrlich nicht gerechnet", freute sich Organisationschef Joachim Oehler vom SC Motor Zella-Mehlis.

Und Langlauf-Landestrainer Udo Recknagel brachte es auf den Punkt: "Endlich nach monatelanger Pause wieder ein richtiger Leistungsvergleich!" Zwar konnten im Rahmen zweier Stützpunktüberprüfungen in Oberhof im Crosslauf sowie mit Inlinern die Nachwuchsathleten in den Disziplinen Langlauf, Skisprung und Nordische Kombination bereits erste Leistungen abrufen. Die Vereine kamen jedoch im Stundentakt, sodass ein direkter Leistungsvergleich ausgeschlossen war. "Natürlich wurden die Leistungen nach einem wochenlangen, verordneten Heimtraining auf dem zu bewältigten Parcours erfasst, um erste Rückschlüsse auf den Trainingszustand zu schließen", erklärt Recknagel. Der Vergleich fehlte jedoch.

So war es für den Landestrainer zuletzt außerordentlich schwer, die Leistungsfähigkeit der eigenen Schützlinge einzuschätzen, da aufgrund der verordneten Maßnahmen das Training der Leistungskader nur im vierzehntägigen Rhythmus durchgeführt werden konnte und auch in den Ferien keine Kontakte zu den Athleten bestanden.

Dass die Nachwuchsathleten trotz der vielen Unsicherheiten, Verordnungen und vielen Unbekannten jetzt beim Treppenlauf Top-Leistungen abriefen, überraschte nicht nur Landestrainer Udo Recknagel, sondern auch die vielen Heimtrainer. Lautstark verkündete Sprecher Reinhard Stobbe vom SC Motor, dass alle Teilnehmer heute schneller als im Vorjahr zur Premiere beim Zieleinlauf am Denkmal unterwegs gewesen seien. "Und das in allen Altersklassen - auch wenn es zur Premiere nur 48 Starter waren."

Für die beste Zeit bei der Bewältigung der 190 Stufen sorgte zur Premiere vor einem Jahr Lara Dellit vom WSV Asbach in 4:35,8 Minuten. 2020 setzte Nils Hähnlein (WSV 08 Lauscha) in 3:28,7 Minuten den Maßstab und bei den Mädchen die 13-jährige Biathletin Janne Weigelt (WSV Scheibe-Alsbach) in 3:57,8 Minuten. Mit 18 Startern stellte der Ski- und Wanderverein Goldlauter-Heidersbach das größte Kontingent, gefolgt vom WSV Oberhof 05 mit 17, dem SV Gräfenroda mit 13 und dem Rhöner WSV mit elf Athleten.

Mit Zeiten unter vier Minuten glänzten Bjarne Henkel (SC Motor Zella-Mehlis/3:51,3) als Sieger der M13, Leonard Kaufmann (TSG Ruhla/WSC 07) als Gewinner in der M14 in 3:46,9, Clemens Färber (SWV Goldlauter/3:39,8) und nicht zuletzt der 15-jährige Nils Hähnlein gefolgt von Tristan Wenzel (WSV Bad Lobenstein). Aber auch der Leichtathlet des PSV Meiningen, Tim Scholtysek, brillierte als exzellenter Treppenläufer und lief nach den 850 Metern in 3:29,0 Minuten durchs Ziel.

Landestrainer Udo Recknagel war sichtlich überrascht ob der guten Leistungen der potenziellen Landeskader: "Irgendwie scheint auch das Heimtraining bei Vereins- und Regionaltrainern gefruchtet zu haben, sodass wir doch recht optimistisch der anstehenden Saison entgegensehen können."

Dem ersten Leistungsvergleich in Zella-Mehlis sollen weitere folgen, betont Motor-Mann Joachim Oehler: "Zum gegenwärtigen Stand wird der SC Motor am 20. September den Deutschland-Pokal im Langlauf in Oberhof ausrichten."

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