Lokalsport Bad Salzungen "Wer das Derby nicht gewinnen will, ist fehl am Platz"

Unter Beobachtung: Auf großes Interesse stieß 2017 das Derby der gastgebenden Unterbreizbacher (in Gelb-Schwarz) gegen die VfB-Elf aus Vacha. Auch bei der Neuauflage werden wohl zahlreiche Zuschauer die Ränge säumen. Archiv- Foto: Thomas Klemm

Am Freitagabend wird in der Fußball-Kreisoberliga der 3. Spieltag ausgetragen. Sieben Begegnungen stehen auf dem Programm. Eine davon geht auf dem Sportplatz in Unterbreizbach über die Bühne.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Der glückliche Aufsteiger SV Kali Unterbreizbach empfängt ab 18 Uhr die benachbarte Elf der SG VfB Vacha zum Derby. Eigentlich wäre an diesem Wochenende Kirmes in der Kaligemeinde. Die fällt aus. Das "Kirmesspiel" wird jedoch trotzdem zahlreiche Zuschauer anlocken. Dieses Derby gibt es schon seit einigen Jahren. Seit der Saison 2012/13 trafen die beiden Mannschaften zwölfmal aufeinander. Jede Elf trug dabei vier Siege davon und verlor viermal. Viermal ging man mit einem Remis vom Platz. Die Serie der Derbys war in der Vergangenheit nur unterbrochen worden, weil die Unterbreizbacher zwei Jahre lang in der Kreisliga spielen mussten. Nach dem Wiederaufstieg sind alle heiß auf das Nachbarschaftsduell. Einer, der die meisten dieser Derbys entweder für Unterbreizbach oder für Vacha bestritten hat, ist der 31-jährige David Urff. Der Spieler des SV Kali erinnert sich und benennt einige Saisonziele für sich und seine Mannschaft.

Herr Urff, mit welchen Erwartungen an sich und an die Mannschaft gehen Sie in dieses besondere Spiel?

Wer das Derby nicht gewinnen will, ist in Unterbreizbach fehl am Platz. Es steht die volle Fokussierung im Mittelpunkt. Und selbstverständlich hoffe ich, dass die drei Punkte in Unterbreizbach bleiben. Dazu will ich mit einer guten Leistung beitragen.

Wissen Sie noch, wie viele der Ortsduelle Unterbreizbach gegen Vacha Sie bestritten haben und für welche Mannschaft Sie dabei jeweils aufgelaufen sind?

Wie viele Derbys ich schon gespielt habe, kann ich gar nicht genau sagen. Aber es müssten für beide Seiten gleich viele gewesen sein.

Vor einem Jahr sind Sie ja wieder von Vacha nach Unterbreizbach gewechselt. Welche Gründe hatten damals dazu geführt?

Die Gründe, warum ich aus Vacha weggegangen bin, gehören nicht hierher. Die Gründe, warum ich wieder für den SV Kali spiele, nenne ich gern. Zum einen hat ein guter Kumpel, Steven Gimpel, nie lockergelassen. Er hat mich wöchentlich kontaktiert und gefragt, wie es mit einem Wechsel aussieht und das sogar in der Zeit meiner langen Verletzung im vergangenen Jahr. Zum anderen haben der Vorstand und die Jungs drumherum im vergangenen Sommer gute Arbeit geleistet und eine gute Mannschaft aufgestellt. Da wollte ich noch einmal Teil davon sein.

Sie kommen ja aus einer fußballbegeisterten Familie. Können Sie uns kurz Ihren sportlichen Werdegang erläutern und die Frage beantworten, wie Sie zum Fußball gekommen sind?

Ja, das stimmt wohl! Zum Fußball bin ich damals über meinen Vater, der Trainer war, gekommen. Die ganze Jugendzeit habe ich auch in Unterbreizbach gespielt. Im Männerbereich habe ich dann je zweimal eine Zeit lang für Unterbreizbach und für Vacha gespielt. Wenn man es so sieht, bin ich der schlechteste Fußballer in unserer Familie. Wenn man bedenkt, was die anderen erreicht haben! Meine beiden Onkel Frank Urff und Rigo Heber haben damals bei Kali Werra Tiefenort in der DDR-Liga gespielt. Frank war später noch Spieler in Sonneberg und Steinbach. Und Rigo hat in Geisa zu den besten Zeiten dieser Mannschaft gekickt. Auch mein Opa Günter war ein absoluter Top-Stürmer in Unterbreizbach. Und mein Vater hat auch eine sehr gute Laufbahn hinter sich. Er hat bis ins hohe Alter hinein für die erste Mannschaft der Unterbreizbacher gespielt. Wir haben sogar ein Pflichtspiel in Vacha gemeinsam bestritten. Ich bin sehr stolz, aus so einer Fußballerfamilie zu kommen.

Nach zwei Spieltagen steht für den SV Kali ein Heimsieg gegen Westring Gotha und eine Auswärtsniederlage gegen die Glücksbrunner Landesklassen-Reserve zu Buche. Was haben Sie sich mit Ihren Mannschaftskollegen für die laufende Kreisoberliga-Saison vorgenommen?

Wir wollen schnell möglichst viele Punkte holen und mit dem Abstieg nichts zu tun bekommen. Durch dieses ganze Hin und Her in letzter Zeit war es einfach erst einmal wichtig, uns als Team wiederzufinden, spielerisch wieder zu funktionieren. Ziel ist, dass wir alle noch an Fitness zulegen, und dann, denke ich, haben wir eine sehr gute Mannschaft. Derzeit sind wir allerdings wegen der langen Verletztenliste etwas gebeutelt. Leider werden uns auch im Derby einige wichtige Spieler fehlen.

Gibt es eine Lieblingsmannschaft oder einen Lieblingsspieler, der beziehungsweise dem Sie besonders die Daumen drücken?

Meine Lieblingsmannschaft ist ganz klar Eintracht Frankfurt. Einen Lieblingsspieler habe ich nicht wirklich. Es gibt so viele gute Kicker auf der Welt! Als ich klein war, habe ich David Beckham bewundert, für seine Technik und sein Können bei den Standards.

Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, was würden Sie sich wünschen?

Da brauche ich nicht lange zu überlegen: Ich wünsche mir, dass meine Familie immer glücklich und gesund ist! Interview: Thomas Klemm

Autor

Bilder