Jena/Gera - Von seiner einstigen Überheblichkeit und Selbstherrlichkeit war bei Tino Brandt nicht viel geblieben, als er kurz vor Weihnachten 2014 vor dem Landgericht Gera auftreten musste: Der Mann, der in den 1990er Jahren das Gesicht des Thüringer Rechtsextremismus war, versteckte seine Augen, seine Nase, seinen Mund damals hinter einem schwarzen Schnellhefter, als er zur Anklagebank geführt wurde. Seine Hände waren mit Handschellen gefesselt. Nur an den Seiten der Mappe blitzte seine runde Brille ab und zu hervor; eine von jenem Typ, den er schon trug, als er noch eine echte Größe der Neonazi-Szene war. In Thüringen und auch darüber hinaus.