So ein Gartenschaugelände wächst sich schön, sagt Inge Klaan und weist jetzt kurz vor Beginn der 3. Thüringer Landesgartenschau in Schmalkalden stolz über den Petersberg im Herzen Nordhausens. 2004 hat sie als Geschäftsführerin der Landesgartenschau GmbH und Amtsleiterin für Stadtplanung Verantwortung getragen für das Ereignis, mit dem sich das Gesicht der Harz-Stadt maßgeblich verändern sollte.

Die Bäume auf der Südterrasse des Petersbergs haben in mehr als einem Jahrzehnt mittlerweile eine stattliche Größe erreicht, zeigen in diesen Tagen erste Blüten oder zartes Frühlingsgrün. Im Sommer laden auf den Wiesen auch Liegen zum Verweilen ein. Zu nahezu jeder Jahreszeit treffen sich junge Leute hier am Nachmittag nach der Schule. Jede Gruppe hat ihren Lieblingsplatz, an der Stadtmauer oder unten am Trampolin.

Ein Stück weiter an den Arkaden, die im Moment noch recht schmucklos aussehen, schaut Marianne Junge ihrem kleinen Enkel zu, der nicht müde wird, die Rutsche hinunter zu sausen und danach viele Stufen in Kauf nimmt, um an den Ausgangspunkt des Vergnügens zurückzukehren und die rasante Abfahrt aufs Neue zu genießen. Die ältere Dame wohnt - wie zwei Drittel der Bevölkerung Nordhausens - in der Innenstadt. Der Petersberg ist so etwas wie ihr "Haus-Park" geworden. Schon zur Landesgartenschau gehörte sie zu den eifrigen Besuchern, war mit ihrer Dauerkarte 127 Mal auf dem Gelände, wie sie bereitwillig erzählt. Dass die Petersberg-Terrassen immer noch eingezäunt und 20 Cent am Automaten als Eintritt zu entrichten sind, stört sie nicht. Im Gegenteil: "Ich freue mich, dass alles so schön erhalten wird, und durch den Zaun bleiben Hundedreck und Randale draußen."