Sie machten die Jobs, die keiner wollte. Die unangenehmen, die gefährlichen. Die Häftlinge in der DDR hatten keine Wahl. Zwischen 15 000 und 30 000 wurden jedes Jahr unter oft widrigen Bedingungen zur Arbeit gezwungen, das zeigt eine neue Untersuchung. "Der Arbeitsschutz war mangelhaft", berichtet Jan Philipp Wölbern vom Potsdamer Institut für Zeitgeschichte. Häufige Folgen: gequetschte Finger, Schnittwunden, Knochenbrüche, Augenverletzungen, Vergiftung. Sinn und Zweck der Zwangsarbeit sei nicht Rehabilitation gewesen. Es ging dem System vielmehr um ausländische Divisen - verbunden nicht selten mit Schikane gegen politisch Andersdenkende.