Oberndorf - Der Waffenhersteller Heckler & Koch (HK) hat angekündigt, gegebenenfalls weitere juristische Schritte gegen die Entscheidung der Bundeswehr zu gehen, dass der Suhler Konkurrent Haenel das neue Sturmgewehr für die Bundeswehr bauen soll. Der Vorstandsvorsitzende Jens Bodo Koch sagte: "Wir wollen verstehen, wie diese Entscheidung im Wettbewerb zustande gekommen ist. Deshalb haben wir nun zunächst Rüge eingereicht." Sie hat politisch eine aufschiebende Wirkung. Die zuständigen Ausschüsse des Bundestags werden sich voraussichtlich nicht mit dem Auftrag über rund 120 000 Sturmgewehre befassen, solange die Rüge läuft.

Das Bundesamt für Ausrüstungder Bundeswehr hatte am 15. September angekündigt, den Auftrag im Maximalvolumen von 245 Millionen Euro an Haenel zu geben. Wirtschaftliche und technische Vorteile des Haenel-Modells hätten den Ausschlag gegen die Modelle von Heckler & Koch gegeben, lautete die Begründung.

Koch verwies darauf, dass HK einen Preis deutlich unter dem Maximalvolumen aufgerufen habe, von Haenel aber um weitere 51 Millionen Euro unterboten worden sei. "Außerdem hat die Messmethodik, die den Prüfungen der Angebote zugrunde lag, zu nicht reproduzierbaren Ergebnissen geführt." Beides sei zu hinterfragen.

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