Systematische Richtlinienverstöße und Manipulationen seien bei Lungentransplantationen an der Universitätsklinik Jena aufgefallen, teilten die Prüfungs- und Überwachungskommissionen von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen am Dienstag in Berlin mit. Geprüft worden seien die Jahre 2013 bis 2015.

Zudem seien bei den Lungentransplantationsprogrammen der Unikliniken Hamburg-Eppendorf und Leipzig systematische Manipulationen und Auffälligkeiten festgestellt worden. Diese Prüfungen bezogen sich auf den Zeitraum 2010 bis 2012.

Die überwiegende Zahl der Prüfungen habe aber keine Auffälligkeiten ans Licht gebracht.

Schon vor einem Jahr war die Jenaer Klinik in die Kritik geraten. Es kam ans Licht, dass zwischen 2010 und 2012 bei 17 von 31 Herztransplantationen offenbar Patientendaten manipuliert worden waren. Zudem sollen Ärzte bei zehn von 28 Lungentransplantationen falsche Werte an die internationale Organverteilungsstelle Eurotransplant übermittelt haben, wohl um Patienten schneller mit einem Spenderorgan zu versorgen. Der Leiter des Herztransplantationsprogramms, der im fraglichen Zeitraum verantwortlich war, wurde damals von seinen Aufgaben entbunden. dpa/maz