Erfurt Weitere Proteste gegen Thüringer Ministerpräsidentenwahl

Demonstranten halten bei einer Kundgebung ein Schild in die Höhe. Foto: Nicolas Armer/dpa/Archivbild

Ungeachtet der Rücktrittsankündigung von Thomas Kemmerich (FDP) als Ministerpräsident reißen die Proteste gegen seine von der AfD unterstützte Wahl nicht ab. Im ganzen Land, auch in Meiningen und Bad Salzungen gehen Menschen auf die Straße.

 
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Erfurt - Am frühen Donnerstagabend zogen nach Angaben der Polizei rund 500 Demonstranten vom Erfurter Domplatz in Richtung Staatskanzlei. Auch in Meiningen und Bad Salzungen gab es spontane Proteste. In Jena hatte die Linke-Abgeordnete Katharina König-Preuss eine Kundgebung am Historischen Rathaus mit rund 200 Teilnehmern angemeldet. Weitere Aufzüge soll es in den nächsten Tagen auch in Altenburg und Gera geben.

Schon am Nachmittag hatten sich in Erfurt erneut mehrere Hundert Demonstranten versammelt. Einige hatten unter dem Motto «Campen gegen Kemmerich» Zelte auf einer Grünfläche vor der Regierungszentrale aufgebaut. Mehrere Demonstranten erklärten, so lange protestieren zu wollen, bis Kemmerich zurücktrete. Dafür seien sie auch bereit, vor der Staatskanzlei zu übernachten. Es sei nicht hinnehmbar, dass der Freidemokrat sich mit den Stimmen der AfD habe zum Ministerpräsidenten wählen lassen.

Beklagt wurde von den Demonstranten auch eine Missachtung des Wählerwillens, weil nun die kleinste der im Landtag vertretenen Parteien den Regierungschef stelle. Was am Mittwoch im Landtag passiert sei, sei ein Tabubruch gewesen, der nicht akzeptiert werden könne, sagte eine Protestierende. Unter den Demonstranten waren neben junge Menschen auch viele Ältere, die Schilder mit der Aufschrift «Omas gegen Rechts» in die Höhe hielten. dpa

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