Zudem habe die AWO ein Aufsichtsverfahren gegen den Kreisverband eingeleitet, sagte ein Sprecher des Landesverbands am Mittwoch. Bei den Vorwürfen gegen die Vorstandsmitglieder gehe es unter anderem darum, dass gegen den AWO-Grundsatz von Unvereinbarkeit von Mandat und hauptamtlichem Anstellungsverhältnis verstoßen worden sei. Zuvor hatten Thüringer Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichtet.

Zudem sollen auch Verstöße des Geschäftsführers gegen einen Verhaltenskodex eine Rolle spielen. Dieser gilt seit Ende 2017 bei der Arbeiterwohlfahrt und soll etwa eine zu große Diskrepanz zwischen den Gehältern von Managern und einfachen Beschäftigten ausschließen. Erst vor wenigen Monaten hatten überzogene Managergehälter bei der AWO-Tochter Alten-, Jugend- und Sozialhilfe (AJS) gGmbH zu Schlagzeilen geführt. In der Folge wurde etwa dem früheren Geschäftsführer der AJS fristlos gekündigt.

Der Vorstandsvorsitzende und der Schatzmeister des Kreisverbands Saale-Holzland seien bislang noch nicht der Rücktrittsforderung nachgekommen, sagte der Sprecher des Landesverbands. Der Kreisverband habe aber für Donnerstagabend zu dem Fall eine außerordentliche Vorstandssitzung angekündigt. dpa